Worüber soll ein Journalist berichten, anhand welcher Kriterien Sachverhalte bewerten? Das ist eine Frage, mit der sich – wahrscheinlich ohne voneinander zu wissen – kürzlich Paul Krugman und Dirk Kurbjuweit vom Spiegel (kein Link) beschäftigt haben. Weiter„Policies oder Politics?“
Also: Deutschland braucht mehr Investitionen heißt es allüberall und diese Aussage ist natürlich bei aller Liebe zum Konsum als Endzweck allen Wirtschaftens korrekt. Investitionen sind eine gute Sache, keine Frage.
Die spannende Frage ist nun, wer denn der große Investitionsverweigerer ist in Deutschland. Die Unternehmer, die vor lauter Überregulierung ihre animal spirits verloren haben? Hier aus dem Datenschatz der OECD die privaten Anlageinvestitionen in Deutschland und in der Euro-Zone im Vergleich. So schlecht stehen die Deutschen ganz offensichtlich nicht da. Weiter„Auf der Suche nach dem bösen Staat“
Ich habe mich in der aktuellen Ausgabe der ZEIT passend zum Thema des letzten Eintrags mit dem Thema Spitzensteuersatz beschäftigt. Hier ist der Artikel für alle die, die es interessiert: Weiter„Hoch die Steuern“
Für Kenner der Debatte ist es nichts Neues: Für höhere Staatsschulden plädieren vor allem Linke. Das ist zunächst einmal keine Selbstverständlichkeit. Schulden schränken die Handlungsfähigkeit des Staates ein, der vor allem den Linken teuer ist. Die Zinszahlungen fließen den Haltern der Staatsanleihen zu – das sind Leute mit Vermögen. Sicher, gemäß den Lehrsätzen der Saldenmechanik kann der Staat durch eine zusätzliche Kreditaufnahme in einer Krise die erhöhte Sparneigung der anderen Wirtschaftssektoren kompensieren und damit das Wachstum sichern. Nur ist das Wachstumsziel kein genuin linkes Ziel. Auch, sagen wir, Hans-Olaf Henkel und Rainer Brüderle wollen Wachstum.
Interessanter Beitrag von Robert Skidelsky heute in der FT: Er stellt sich unter anderem die Frage, ob die steigenden Schulden die nachfolgenden Generationen belasten – eine unter Grünen genau so beliebte These wie unter Neuen Sozialen Marktwirtschaftlern. Ist ja auch klar: Wir machen die Schulden, unsere Kinder müssen sie zurückzahlen – oder? Weiter„Warum Schulden gut sind für unsere Kinder“
Weissgarnix hat Spaß mit Hans-Werner Sinn und seiner Aussage, die Investitionen und nicht der Konsum förderten das Wachstum. Einmal abgesehen davon, dass das empirisch Quatsch ist (die meisten Analysen, die ich kenne, sehen die erwartete Nachfrage als wichtigste Determinante des Investitionsverhaltens), habe ich einmal bei unser aller Vater nachgeschlagen.
Also sagt Big Adam:
„Consumption is the sole end and purpose of all production; and the interest of the producer ought to be attended to, only so far as it may be necessary for promoting that of the consumer. The maxim is so perfectly self-evident, that it would be absurd to attempt to prove it. But in the mercantile system, the interest of the consumer is almost constantly sacrificed to that of the producer; and it seems to consider production, and not consumption, as the ultimate end and object of all industry and commerce.“ (Wealth of Nations, Book IV, Chapter VIII)
…und deshalb muss der Staat ganz schnell sparen. Oder nicht?
Von Unicredit:
Today, Germany will sell EUR 4bn of the new Bund 3.25% Jul42. 3.25% represents the lowest coupon ever in the 30Y area.
Immerhin 3,1947 Mrd. Euro konnten von dem Ding abgesetzt werden. 30 Jahre für schlappe 3 Prozent! Manchmal macht es richtig Spaß zu beobachten, wie die herrschende Lehre Stück für Stück von der Realität zerlegt wird
Seit einer Woche versuche ich nun schon zu zeigen, dass die These vom überbordenden Sozialstaat als widerlegt gelten muss und keiner will mir glauben. Also versuche ich es eben noch einmal. Weiter„Wir basteln uns eine Sozialstaatsgrafik“