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Weckruf für die Hardliner

Die Preise fallen. Ja, Sie haben richtig gelesen: In Deutschland fallen die Preise. Gegenüber August kostet das durchschnittliche Warenbündel eines Bewohners Hessens und Brandenburgs 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im August. Das hat gerade das Statistische Bundesamt bekannt gegeben. Natürlich dürfen Monatsdaten nicht überinterpretiert werden. Dennoch sie zeigen einen Trend an, den auch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht ignorieren kann – und der der Zinserhöhungsfantasie der Ratsmitglieder einen Dämpfer verpassen dürfte.
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Euro-Anleihen sind immer noch attraktiv

Die Inflationsrisiken haben in der Weltwirtschaft deutlich abgenommen. Das ist die Essenz aller marktrelevanten Neuigkeiten und Daten, die uns in den vergangenen Wochen und Tagen erreicht haben. Das große Bild spricht für Anleihen aus Euroland. Die langen Zinsen werden weiter fallen, der Euro dürfte in den kommenden Wochen aufwerten. Die Richtung bei Aktien dagegen ist nicht so eindeutig. Hier meine Analyse:
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Die Welt von gestern – Randbemerkungen aus Singapur

Vier Millionen Lächeln heißen mich in der Löwenstadt willkommen. Das lese ich auf jedem zweiten Laternenpfahl. Das erlebe ich auf Schritt und Tritt. Es ist unglaublich. Der Stadtstaat fährt seine größte Marketingkampagne. Drei Jahre lang hat er seine Bevölkerung auf diese Tage vorbereitet. Lächelt, Leute, lächelt. Und die Menschen lächeln und sind wirklich unglaublich hilfsbereit und höflich. Es gibt kein Entrinnen, es gibt keine Minute Ruhe, nicht im Taxi, nicht im Bus, nicht in der Hotellobby, nicht auf der Straße. Woher ich komme, ob ich hier schon mal war, ob das Jahrestreffen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank besser organisiert sei als in anderen Ländern, wie es mir gefällt, ob man mir sonst noch helfen könnte?
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Der IWF hat sich überlebt

Aus aktuellem Anlass, der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank, möchte ich ein altes Anliegen von mir begründen, nämlich dass der IWF nicht mehr benötigt wird, jedenfalls nicht für das, was seine ursprüngliche Aufgabe war. Ich dachte immer, das sei so einleuchtend, dass der Fonds ohnehin bald geschlossen würde. Irgendwie ist das in der Öffentlichkeit aber nie zu einem Thema geworden.

Nach wie vor wird über die Besetzung von Washingtoner Posten und die Verteilung von Stimmrechten gerangelt, Jahr für Jahr überprüfen Teams von hochqualifizierten aber häufig nicht sonderlich von Detailkenntnissen belastete Ökonomen die Stabilitätskultur und den Reformeifer eines jeden Landes dieser Erde, einschließlich Deutschlands, und erteilen wirtschaftspolitischen Unterricht. Institutionen sterben offenbar nicht so schnell, auch wenn sie sich überlebt haben.
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Grüne Soße mit Axel Weber

Gestern war ein großartiger Abend. Ehrlich. Knapp sechs Stunden haben wir Journalisten des Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten unseren Bundesbankpräsidenten Axel Weber mit listigen Fragen gelöchert, gegrillt und versucht zu verstehen. Wir haben Salat mit frischen Pfifferlingen und hinterher Tafelspitz mit grüner Soße (ein Frankfurter Nationalgericht) serviert bekommen. Das Essen war köstlich, Webers Einsschätzungen leicht schockierend.

Zwar ist Weber seit rund einem Jahr zu einem der Oberfalken im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) mutiert, dennoch ist er klug genug, nicht völlig losgelöst von seinen Kollegen im Rat zu denken und zu reden.

Meine Interpretation des gestrigen Abends: Weiter„Grüne Soße mit Axel Weber“

 

Investoren glauben Trichet nicht

Für die Europäische Zentralbank ist die Sachlage eindeutig: Die europäische Wirtschaft läuft gut und die Inflation kann nur in eine Richtung gehen, nämlich nach oben. Präsident Jean-Claude Trichet hat daher gestern mit Worten, die keinen Zweifel erlauben, den nächsten Zinsschritt um 25 Basispunkte für die Sitzung im Oktober angekündigt. Genauso klar war die Botschaft, dass es voraussichtlich im Dezember zu einem weiteren Schritt, auf dann 3,5 Prozent, kommen wird. Die Geldpolitik ist akkommodierend, vor allem wenn man auf die Wachstumsrate der Kredite schaut, und die hohen Ölpreise werden vermutlich noch böse Folgen haben. Weiter„Investoren glauben Trichet nicht“

 

Stark, stärker, Trichet

Jürgen Stark, der ehemalige Vize-Präsident der Bundesbank, hat die volkswirtschaftliche Abteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) übernommen. Deutschland stellt damit für die ersten 16 Jahre (!) den Chef der wichtigsten Abteilung der EZB. Ich gestehe, dass ich regelrecht konsterniert war, als mich diese Meldung am 1. Juni in Kiew erreichte. Quellen aus der Bundesbank hatten zwar schon seit längerem diese Option als durchaus plausibel dargestellt. Ich konnte es mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Wie kann der Franzose Trichet der EZB und Euroland diesen Tort antun?, dachte ich. Weiter„Stark, stärker, Trichet“

 

Trichet singt Piaff’s Non, rien de rien ….

… je ne regrette rien.

Wenn sich der Rat der Europäischen Zentralbank am Mittwoch und Donnerstag trifft, wird sein Präsident, der Franzose Jean-Claude Trichet, ganz schön unter Druck stehen. Er war es nämlich, der auf der vergangenen Sitzung das Gremium fast gezwungen hat, sich klar gegen eine Zinserhöhung im Mai auszusprechen. Jetzt hat er den Salat. Denn seither gab es so gut wie keine Daten, die gegen weitere Zinserhöhungen sprechen würden. Im Gegenteil: Weiter„Trichet singt Piaff’s Non, rien de rien ….“

 

Punktsieg für den Euro

Die Entscheidung der schwedischen Notenbank ist ein Hammer. Heute gab die Riksbank bekannt, dass sie ihre Devisenreserven kräftig umgeschichtet hat: Raus aus dem Dollar, rein in den Euro. Die Gemeinschaftswährung hat nun ein Gewicht von 50 Prozent an den Devisenreserven, der Dollar nur noch eines von 20 Prozent. Schweden ist das erste Industrieland, das sich so klar gegen den Dollar ausspricht. Weiter„Punktsieg für den Euro“