Exklusiv aus dem Wirtschaftsdienst: In Zeiten wachsender Herausforderungen für die öffentlichen Haushalte, die sich aus den Zukunftsaufgaben, wie Alterssicherung, Modernisierung der Infrastruktur, ökologische Transformation oder Klimapolitik ergeben, stellt sich verstärkt die Frage nach deren Finanzierung. Mit Blick auf die Erfolgsgeschichte des norwegischen Staatsfonds wird auch in Deutschland über einen staatlichen Fonds als alternatives Finanzierungsinstrument nachgedacht, um die Bonität des deutschen Staats zu nutzen. Die Vorschläge, aus welchen Mitteln ein solcher Fonds gespeist werden soll, reichen von der öffentlichen Kreditaufnahme über Steuern bis zu privaten Beteiligungen. Im Zeitgespräch der August-Ausgabe des Wirtschaftsdienst diskutieren die Autoren die Möglichkeiten und die Zweckmäßigkeit eines Staatsfonds für Deutschland. Weiter„Ein Zukunftsfonds für Deutschland?“
Keine Frage, ich gehöre zu den Ahnungslosen, die sich bis vor wenigen Jahren nicht vorstellen konnten, dass die gesamte deutsche Zinskurve, vom Tagesgeld bis zu 30-jährigen Bundesanleihen, einmal dauerhaft unterhalb von Null liegen würde. Das hatte es in den vergangenen 40 Jahren nie gegeben, noch nicht einmal bei den realen, also den inflationsbereinigten Zinsen.
Wie hoch aber sollte sie sein? Die einfache, aber operational nicht befriedigende Antwort lautet: so hoch, dass sich die Menge an CO2, die jährlich, vorwiegend durch Verbrennungsprozesse, freigesetzt wird, gemäß den politischen Zielvorgaben vermindert. Dazu müssen die Preise für fossile Brennstoffe fühlbar steigen. So viel ist klar, aber wo liegt das Einstiegsniveau? Weiter„Was eine CO2-Steuer bringt“
Bisher ist der Rückschlag am deutschen Aktienmarkt zwar heftig, nämlich etwa fünf Prozent vom letzten Hoch Anfang Juli, aber im Vergleich zu manchen Crashs der Vergangenheit noch nicht besonders groß. Auf der folgenden Grafik lässt er sich praktisch nicht erkennen. Die Marktkorrekturen der Jahre 2018, 2015, 2011, 2008 oder März 2000 bis März 2003 waren jeweils um Einiges größer. Jedoch haben wir es diesmal, wie 2008, gleichzeitig mit einer Rezession zu tun, also wahrscheinlich mit einem starken Rückgang der Gewinne sowie demnächst auch mit Kürzungen der Dividenden. Es wird diesmal nicht leicht fallen, Gründe für eine rasche Erholung der Kurse zu finden.
Offenbar haben wir es für die Wirtschaftspolitiker nur dann mit einer Rezession zu tun, wenn die Zuwachsrate des realen BIP im Vorjahresvergleich ein negatives Vorzeichen hat. Der Internationale Währungsfonds hat gerade vorhergesagt, dass Euroland in diesem und nächsten Jahr um 1,3 Prozent und 1,6 Prozent expandieren wird (Deutschland um 0,7 Prozent und 1,7 Prozent). Das deckt sich vermutlich mit den internen Prognosen der EZB. Danach haben wir es lediglich mit etwas schwächerem Wachstum zu tun. Gegen eine Rezession sprächen die nach wie vor rasche Zunahme der Beschäftigung – zuletzt 1,3 Prozent im Vorjahresvergleich, auf 160 Mio Erwerbstätige – , der kräftige Anstieg des durchschnittlichen Haushaltsvermögens infolge steigender Immobilienpreise, Aktienkurse und Bondpreise, die robuste Baunachfrage und der stabile Dienstleistungssektor, sowie die neuerdings leicht expansive Fiskalpolitik. Ein Problem, so Draghi am Donnerstag, gäbe es in Ländern wie Deutschland und Italien, in denen das verarbeitende Gewerbe ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Hier habe man es aber mit einem „idiosynkratischen Schock“ zu tun, als Folge der Sonderfaktoren „Trump“ und „Brexit“, die den internationalen Handel und die Unternehmensinvestitionen beeinträchtigen. Weiter„Draghi erwartet keine Rezession, hat aber Angst davor“
Exklusiv aus dem Wirtschaftsdienst: Der ersten Bericht an den Club of Rome 1972 hat eine breite öffentliche Diskussion zur Frage nach den ökologischen Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums und damit nach möglichen Alternativen zum vorherrschenden Wirtschaftsmodell angestoßen, die bis heute andauert. Mit der Post-Wachstumsökonomie, der Gemeinwohlökonomie und dem grünen Wachstum diskutiert Thomas Döring von der Hochschule Darmstadt in der Juli-Ausgabe des Wirtschaftsdienstdrei neuere wachstumskritische Ansätze, die aus unterschiedlicher Perspektive unterschiedliche Antworten auf den Zielkonflikt zwischen Wachstum und Erhalt der Umwelt finden. Weiter„Wachstum vs. Umwelt – ein unlösbarer Konflikt?“
Wie die Auftragseingänge so die Industrieproduktion – so das reale BIP! Obwohl das verarbeitende Gewerbe nur noch 23 Prozent zur Wertschöpfung beisteuert, nach 30 Prozent vor der Wiedervereinigung, und die Dienstleistungen entsprechend zugelegt haben, gilt diese Faustformel immer noch. Darauf hat gerade Klaus Borger von der volkswirtschaftlichen Abteilung der KfW hingewiesen (KfW Research Nr. 180, 10. Juli). Die Abläufe sind in diesem Konjunkturzyklus bisher so, wie sie eigentlich immer waren, und das bedeutet mit einiger Sicherheit, dass das reale BIP in mindestens zwei der kommenden Quartale gegenüber dem jeweiligen Vorquartal zurückgehen wird. Die Outputlücke vergrößert sich. Ich muss sagen, dass ich damit bis vor Kurzem nicht gerechnet hatte. Weiter„Deutsches BIP wird erneut zurückgehen“
Seit Jahresanfang hat der griechische Aktienmarkt um 44 Prozent zugelegt, mehr als irgendein anderer. Die zweit- und drittplatzierten Märkte sind Schanghai und Moskau, mit jeweils etwas über 30 Prozent. Was ist los? Weiter„Das Wunder von Athen“
Von draußen betrachtet sieht der Versuch der EZB, die Inflationsrate auf die Zielmarke von knapp unter zwei Prozent oder darüber hinaus zu hieven, wie verlorene Liebesmüh‘ aus.
Es hat nicht geklappt, obwohl die Geldpolitik extrem expansiv ist. Das Bilanzvolumen des Eurosystems hat sich in den vergangenen 12 Jahren knapp vervierfacht, während die Leitzinsen schon seit Anfang 2016 bei 0% beziehungsweise -0,4% liegen, also fast so niedrig sind wie es überhaupt nur geht. Weiter„EZB kann es allein nicht schaffen“
Exklusiv aus dem Wirtschaftsdienst: Die Modern Monetary Theory (MMT) hat in jüngster Zeit in der deutschen Presse einige Beachtung gefunden. Handelt es sich dabei doch um einen ökonomischen Ansatz, der davon ausgeht, dass eine Regierung, die sich in der eigenen Währung verschuldet, nicht zahlungsunfähig werden kann, da sie in der Lage ist, ihre Verbindlichkeiten theoretisch in beliebiger Höhe stets durch neu geschaffenes Geld zu bedienen. Fürsprecher der MMT, die ihre Wurzeln im Postkeynesianismus hat, rechtfertigen damit unter anderem exzessive Staatsausgaben, um Vollbeschäftigung zu erreichen. Dabei vernachlässigen sie aber eine Reihe theoretischer und praktischer Probleme, die mit dieser Art der Schuldenfinanzierung einhergehen, meinen Hanno Beck und Aloys Prinz. Die beiden Ökonomen werfen in der Juni-Ausgabe des Wirtschaftsdienst einen kritischen Blick auf die MMT und gehen der Frage nach, wie revolutionär sie tatsächlich ist. Weiter„Moderne Geldtheorie (MMT): Nihil novi sub sole“