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Selbst die Industrie schafft wieder Jobs

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - 0702

Am Rückgang der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wurde über die vergangenen Jahre die Malaise der deutschen Wirtschaft festgemacht. Jetzt kann man daran die Erholung messen. Und was für eine Erholung! Denn nun hat der Aufschwung auch das Verarbeitende Gewerbe ergriffen. Dass trotz guter Konjunktur die Zahl der industriellen Arbeitsplätze in Deutschland weiter geschrumpft war, wurde von einigen als Zeichen einer noch lange nicht überwundenen Wettbewerbsschwäche, sprich noch immer zu hoher Löhne, gedeutet. Davon kann nun endgültig keine Rede mehr sein. Seit November steigen sie im Jahresvergleich wieder an. Im Februar, das sind die neuesten Zahlen von heute, weist das Verarbeitende Gewerbe ein Plus von 75.000 sozialversichert Beschäftigten gegenüber dem Februar 2006 auf (+1,1 Prozent).
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Schwache US-Konjunktur, starker Euro

BIP USA

Gerade hat das amerikanische Department of Commerce die BIP-Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht: Es handelt sich um eine erste Schätzung, auf die noch mehrere Revisionen folgen werden. Der Output hat danach mit einer Verlaufsrate von 1,3 Prozent zugenommen und damit deutlich langsamer als erwartet – und auch deutlich langsamer als in den Vorquartalen -, während die Inflation, gemessen am BIP-Deflator, auf annualisiert 4,0 Prozent angezogen hat, nach 1,7 Prozent im vierten Quartal. Zuletzt hatte es so hohe Inflationszahlen im Jahr 1991 gegeben. Es geht also weiter in Richtung Stagflation. Aus konjunkturellen Gründen müsste die Fed eigentlich demnächst die Zinsen senken, aus Stabilitätsgründen dagegen erhöhen. Mit anderen Worten, sie wird vorläufig nichts tun.
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Goldenen Zeiten entgegen

Ifo Geschäftsklima April 2007

Das deutsche Wirtschaftswunder geht weiter. Die Unternehmen sind super-optmistisch. Die Einschätzung, dass die Expansion der deutschen Wirtschaft auf einem soliden Fundament steht, hat sich im April weiter gefestigt. Der am heutigen Mittwoch vom Münchner Ifo Institut veröffentlichte Geschäftsklimaindex ist nach der Delle zu Jahresbeginn auch im April kräftig angestiegen. Mit 108,6 Punkten, das sind 0,9 Punkte mehr als im März, erreichte der Gesamtindex praktische das Niveau vom Dezember, den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Vor allem die Geschäftserwartungen haben sich noch einmal deutlich erhöht. Hier liegt der Index um 1,1 Punkte höher als im März und mit 104,3 Punkten annähernd so hoch, wie letztes Jahr vor der Fußballweltmeisterschaft. Es geht also auch ohne diesen Sondereffekt.
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Auf dem besten Weg zu 3 Prozent Wachstum

Industrieproduktion und Wachstum

Das deutsche Wachstumswunder geht in die nächste Runde. Nach den neuesten Zahlen zur Industrieproduktion könnte selbst die Schätzung der Ober-Optimisten aus Kiel zu tief angesetzt zu sein. Zur Erinnerung: Am 13. März hatte das Kieler Institut für Weltwirtschaft seine Wachstumsprognose für dieses Jahr von 2,1 auf 2,8 Prozent nach oben revidiert. Damit läge die Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts leicht über der von 2006. In den fünf Jahren davor war die Wirtschaft nur um durchschnittlich 0,6 Prozent pro Jahr gewachsen.

Die Kieler Prognose scheint auf den ersten Blick ambitioniert, zumal die anderen Institute bisher weiterhin von einer Verlangsamung der Dynamik im laufenden Jahr ausgehen. Die Zahlen, die am heutigen Donnerstag vom Wirtschaftsministerium veröffentlicht wurden, deuten allerdings darauf hin, dass selbst 2,8 Prozent eine eher konservative Schätzung sein könnte.
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Wer hat Angst vorm Kündigungsschutz?

Erwerbstätige und Arbeitslose - März 2007

Diese Zahlen dürfte es eigentlich gar nicht geben: Die Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit seit Januar 2006 verkündet. Denn die allgemeine Weisheit in diesem Land lautet: „Der Arbeitsmarkt in Deutschland ist reguliert, verkrustet, starr.“ Und ohne eine Lockerung des Kündigungsschutzes werden die Unternehmen „auch in guten Zeiten bei Neueinstellungen zurückhaltend sein.“ So ist es zum Beispiel in einem Beitrag vom August 2005 auf der Website der IHK Hannover zu lesen. Im fünfzehnten Monat in Folge ist die Zahl der Arbeitslosen nun saisonbereinigt gegenüber dem Vorjahresmonat gefallen und die Zahl der Erwerbstätigen gestiegen. Nach einer zwischenzeitlichen Änderung des Kündigungsschutzes sucht man allerdings vergeblich.
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Überraschung – der Ifo steigt schon wieder

Ifo Geschäftsklima März 2007

Wider alle Erwartungen ist der Ifo-Geschäftsklimaindex im März gestiegen. Aufgrund der Unsicherheit über die US Konjunktur und die schwachen Zahlen im deutschen Einzelhandel in den vergangenen Monaten war die Mehrheit der Analysten davon ausgegangen, dass die Lagebeurteilung und die Erwartungen der Unternehmen sich wie in den beiden Monaten zuvor noch einmal leicht abkühlt. Das Gegenteil ist der Fall. Der Index der Erwartungen ist gegenüber dem Februar um 0,6 Punkte gestiegen, und liegt mit 103,2 wieder auf dem Wert vom Januar. Auch die Lage wird gegenüber dem Februar wieder optimistischer eingeschätzt. Hier stieg der Index um 0,8 Punkte auf 112,4. Bei den vom ifo Institut befragten Unternehmen scheint sich die Überzeugung durch zusetzten, dass der Aufschwung in Deutschland an Breite gewonnen hat.
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Es boomet sehr – und die EZB erhöht die Zinsen

Heute gab es eine wichtige Zahl und eine wichtige Entscheidung. Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im Januar so stark gesteigert wie seit Jahrzehnten nicht mehr und es sieht fast so aus, als entwickele sich hierzulande entgegen allen Kassandrarufen so etwas wie ein ausgewachsener Wirtschaftsboom. Während das eine einigermaßen überraschende Nachricht war, kann man das von der Zinsentscheidung der EZB nicht sagen. Sie war von langer Hand angekündigt und dadurch sozusagen old news. Wichtig war sie dennoch. Machen wir uns mal ans Interpretieren.
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Auch das noch: Ein Hauch von Stagflation

Die amerikanischen Zahlen, die am heutigen Dienstag herauskamen, waren ziemlich alarmierend, jedenfalls auf den ersten Blick. Es liegt auf einmal ein Hauch von Stagflation in der Luft, von schwächerem Wachstum bei steigender Inflation, nachdem die Lohnstückkosten im vierten Quartal mit einer saisonbereinigten Jahresrate von nicht weniger als 6,5 Prozent zugelegt hatten.
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BIP auch im ersten Quartal auf Expansionskurs

Der Aktienmarkt ist am heutigen Donnerstag zwar wiederum eingebrochen und es liegt ein bisschen Panik in der Luft, trotzdem will ich mich mal nicht beirren lassen und die geneigten Leser auf etwas ziemlich Positives hinweisen: Es sieht nämlich danach aus, als ob das deutsche Sozialprodukt auch im ersten Quartal 2007 kräftig zulegen wird, nachdem es im vierten Quartal 2006 seinen Vorjahresstand real bereits um 3,7 Prozent übertroffen hatte.
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Die Inflation will nicht anspringen

Einfuhr- und Ausfuhrpreise seit 1980

Die Inflation bleibt weiterhin niedrig, niedriger als das die Profis erwartet hatten. Zuerst gab es am heutigen Dienstag die Außenhandelspreise für Januar – die Einfuhren hätten um 0,3 Prozent gegenüber Dezember billiger werden sollen, heraus kam minus 0,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich lag die Rate nur noch bei +0,7 Prozent. Die Inflation der Einfuhrpreise ist seit ihrem Höchststand von 6,3 Prozent im Juli also deutlich gefallen. Da die Ausfuhrpreise nach wie vor leicht steigen (2,4 Prozent gg. Vj.), haben sich die Terms of Trade in den letzten Monaten deutlich verbessert, so dass es auch von daher einen Schub bei den verfügbaren Einkommen der Haushalte gegeben hat. Weiter„Die Inflation will nicht anspringen“