Lesezeichen
 

Ohne neues Inflationsziel scheitert die EZB

Ich gebe zu: Das niedrige und asymmetrische Inflationsziel der Europäischen Zentralbank ist mir seit 1998 ein Dorn im Auge und ich habe es schon oft kritisiert (hier, hier und hier). Doch nie war die Zeit günstiger! Niemals zuvor bin ich in Expertenkreisen damit auf solch offene Ohren gestoßen wie derzeit. Denn das Problem, manche nennen es Dilemma, der EZB ist offensichtlich. Die Globalisierung hat unverkennbar ihren Modus gewechselt: Von preisdämpfend zu inflationstreibend.
Weiter„Ohne neues Inflationsziel scheitert die EZB“

 

Hochmut kommt vor dem Fall

Ich habe meine jüngste Wette verloren. Die Europäische Zentralbank hat weder am Devisenmarkt interveniert, noch die Zinsen gesenkt. Genau darauf hatte ich gewettet, weil der Stress im Finanzsystem kaum auszuhalten ist. Glücklicherweise hat niemand mit Wein oder ähnlichem dagegen gehalten. So gehe ich nun kurz in Sack und Asche und bekenne Hochmut kommt vor dem Fall. Doch schon gleich hole ich zum Gegenschlag aus.
Weiter„Hochmut kommt vor dem Fall“

 

Ben Bernanke, der Retter

Ben Bernanke rettet die amerikanische Konjunktur. Oder doch nicht? Unter dem Titel „Der Retter“ hat sich Claus Tigges in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ausführlich mit den Maßnahmen des Chefs der Federal Reserve beschäftigt. Ob er damit Erfolg haben wird, sagt der Autor allerdings nicht. Am Schluss bleibt allein die Erkenntnis, dass das weite Öffnen der Geldschleusen „letztlich nur zur Aufweichung der Geldstabilität führt“ und so „die Saat für eine neue Preisblase auf einem Markt für Vermögenswerte“ ausgebracht wird.

Kann aber durch eine solche Politik immerhin eine Rezession vermieden oder abgekürzt werden? Wir erfahren es nicht. Dafür lernen wir, dass „Greenspan … ein Star [war und] Bernanke [jetzt seine] Fehler ausbügeln“ muss.*) Andererseits hinterlässt der Text den Eindruck, als mache er dieselben Fehler wie sein Vorgänger, nämlich immer dann Gas zu geben, wenn es in der Wirtschaft nicht so gut läuft, im Vertrauen darauf, dass die Inflation tendenziell zurückgehen wird. Ben Bernanke also eher ein tragischer Held?
Weiter„Ben Bernanke, der Retter“

 

Eher Deflation als Stagflation

Stagflation ist das Modethema dieser Tage. Weltweit steigt die Inflation. Bei den Verbraucherpreisen hat sie sich binnen Jahresfrist auf fast 4 Prozent verdoppelt, und die Explosion der Rohstoffpreise könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Flucht in Sachwerte, also die Flucht vor der Geldentwertung, in vollem Gange ist. Gleichzeitig gibt es immer mehr Anzeichen, dass sich das Wirtschaftswachstum abschwächt, global von 5 Prozent im Jahr 2006 auf knapp 4 Prozent in diesem Jahr. Steigende Inflation und stagnierender Output ergeben Stagflation.
Weiter„Eher Deflation als Stagflation“

 

Schwacher Euro

Nach dem Lehrbuch, oder besser: nach den Lehrbüchern, die ich kenne, hätte der Euro in den letzten sieben Tagen die Schallmauer von $1,50 durchbrechen müssen. Schließlich hatte die Fed in zwei schnellen Schritten die Funds Rate um nicht weniger als 125 Basispunkte auf 3 Prozent gesenkt. Nur ganz kurzfristig war der Euro auf über $1,49 gestiegen, war dann aber wieder auf knapp über $1,48 gefallen, und ist dann am heutigen Dienstag richtig eingebrochen. Er liegt jetzt bei $1,4635.
Weiter„Schwacher Euro“

 

Warum die EZB die Zinsen nicht senken wird – leider

An diesem Donnerstag trifft sich der europäische Zentralbankrat zum letzten Mal in diesem Jahr. Es gäbe gute Gründe, die Zinsen zu senken, sie sind aber aus seiner Sicht nicht stark genug. Immerhin ist aber wohl doch der Punkt erreicht, an dem es nicht mehr darum geht, wann die Zinsen erhöht werden, sondern wann sie gesenkt werden müssen. Die Marktteilnehmer jedenfalls setzen darauf.
Weiter„Warum die EZB die Zinsen nicht senken wird – leider“

 

Fed senkt Zinsen, Bankaktien purzeln

Euro- und US-Notenbankzinsen

Am Mittwoch hatte die Fed die Zinsen gesenkt, mehr oder weniger wie erwartet um 25 Basispunkte auf 4,5 Prozent, am Donnerstag brechen die amerikanischen Aktienmärkte um anderthalb Prozent ein. Als die Fed im September erstmals in diesem Zyklus die Funds Rate zurückgenommen hatte, war das noch mit einem Kursfeuerwerk begrüßt worden. Damals hatten die Marktteilnehmer noch fest darauf vertraut, dass es die Notenbank wieder einmal richten würde, und dass die alte – wenn auch nicht zuverlässige – Regel gelten würde, dass es sich meist lohnte, dann massiv in Aktien umzuschichten, wenn die Fed den Hebel auf Expansion umlegte.
Weiter„Fed senkt Zinsen, Bankaktien purzeln“

 

Es gibt kein Inflationsproblem

Die Überschrift mag provokant erscheinen und ich vermute, dass sie vielen sauer aufstößt. Dennoch, es gibt in Deutschland kein Inflationsproblem, gestern nicht, heute vielleicht ein bisschen, morgen aber schon wieder nicht. Klar, Milch und Butter und fast alle Nahrungsmittel, dazu Benzin und Heizöl und Strom sind deutlich teurer geworden. Hat alles direkt und indirekt etwas mit den höheren Energiepreisen zu tun, die uns die boomende Weltwirtschaft und der endlose Konflikt im Nahen Osten beschert haben. Im September betrug die Inflationsrate bei den Verbraucherpreisen 2,4 Prozent im Vorjahresvergleich – vor einem Jahr waren es noch 1,0 Prozent. Sieht nicht schön aus. Im Dezember könnte die Inflationsrate leicht sogar bei 2,7 Prozent liegen. Dann ist aber Schluss und wir könnten schnell wieder bei unter 2 Prozent landen – weil es dann positive Basiseffekte gibt und die Energiepreishausse bis dahin ausgelaufen sein dürfte.
Weiter„Es gibt kein Inflationsproblem“

 

Der starke Euro – ein Geschenk mit Tücken

1,4237 Dollar kostet ein Euro heute Morgen, das sind 1,3738 alte D-Mark pro Dollar, womit wir fast wieder da sind, wo wir vor zwölfeinhalb Jahren schon einmal waren. Der Euro ist fest, wenn auch noch nicht so übertrieben fest, wie es damals die deutsche Währung war. Die reale Abwertung der vergangenen Jahre, die uns den jetzigen rekordhohen Handelsbilanzüberschuss beschert hat, wird zur Zeit ziemlich rasch durch die nominale Aufwertung des Euro wieder rückgängig gemacht. Bisher ist die Wettbewerbsfähigkeit aber nicht ernsthaft in Gefahr: Im Juni und Juli lagen die Auslandsaufträge in der Industrie im Durchschnitt real um 14 Prozent über ihrem Vorjahreswert! Unsere Partnerländer in der Währungsunion, deren reale Wechselkurse vor allem gegenüber Deutschland durch den relativ starken Anstieg ihrer Lohnstückkosten in den letzten Jahren kräftig aufgewertet wurden, kommen jetzt allerdings noch mehr in die Klemme. Die Reaktionen von Monsieur Sarkozy sind absehbar.
Weiter„Der starke Euro – ein Geschenk mit Tücken“