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Aktienmärkten fehlt fundamentale Unterstützung

Seit Anfang März haben die Aktienindices der USA, Japans und Deutschlands um rund 37% zugelegt, in den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China waren es seit dem Tiefpunkt sogar zwischen 52% und 123%. Selten hat es eine solche Rallye innerhalb eines so kurzen Zeitraums gegeben. Die Marktteilnehmer wetten darauf, dass die global extrem expansive Geld- und Finanzpolitik demnächst greifen wird, dass jede Rezession einmal endet, und dass die diversen „green shoots“ zusammengenommen bereits zeigen, dass der konjunkturelle Aufschwung kurz bevorsteht. Die Anleger sind daher bereit, riskantere Sachen zu kaufen – das hilft den Aktien, den Rohstoffen und dem Euro (!) und erklärt warum die Rentenmärkte so schwach sind.

Die harten Daten lassen eine solche Interpretation nicht zu. Es fehlt an Anzeichen, dass die Verbraucher wieder mehr Geld ausgeben werden – vor allem die Arbeitsmärkte sind weit von einer Wende zum Positiven entfernt. Die Unternehmen werden trotz niedriger Notenbankzinsen nicht investieren, solange die Kapazitätsauslastung und ihre Gewinne so niedrig sind. Zudem steigen die langfristigen Zinsen recht kräftig, was ebenfalls nicht gerade zur Neuverschuldung animiert. Nur der Staat kann die Outputlücke füllen, und er tut es auch. Wie das Beispiel Japan zeigt, führen auch gigantische Staatsdefizite nicht unbedingt zu steigender Inflation solange die Nachfrage des privaten Sektors nicht anzieht. Die Inflationsfurcht ist daher übertrieben. Eine Flucht in die Sachwerte, also Aktien und Rohstoffe, ist sehr verfrüht. Es wird zu Korrekturen kommen müssen.

Die Stärke des Euro hat weniger mit zunehmender Risikofreude zu tun als vielmehr mit fundamentalen Faktoren wie dem im Vergleich zu Euroland immer noch sehr hohen Handelsbilanzdefizit der USA.

Ausführliches zu den Inflationsrisken, der Weltkonjunktur und den Aussichten für Aktien, Bonds und Rohstoffe in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – June 2009*) (pdf, 214 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Frühling an den Aktienmärkten (wird bald vorbei sein)

Wenn die Märkte lange Zeit gefallen sind, kann es schnell zu einem Kursfeuerwerk kommen. Das gilt nicht nur für Aktien, sondern auch für Öl und andere Rohstoffe. Selbst in Japan, wo die wirtschaftliche Lage geradezu katastrophal ist, haben sich die Kurse in den letzten Monaten um mehr als 20% erholt. Dennoch sieht es bislang nicht nach einer echten Wende aus, vielmehr nach einer weiteren von mehreren Bear Market Rallies, die wir seit Ausbruch der Krise im August 2007 erlebt haben. Die Fundamentaldaten sind einfach noch zu schlecht.

Der Internationale Währungsfonds erwartet, dass das globale BIP 2009 im Durchschnitt um 1,3% unter seinem Vorjahreswert liegen wird. Das ist auf der Basis von Kaufkraftparitäten gerechnet – nimmt man aktuelle Wechselkurse, dürften eher knapp -3% herauskommen. Die Unternehmensgewinne werden sich für’s erste nicht erholen können, wenn diese Vorhersagen stimmen. Und wenn bei den Gewinnen nichts läuft, läuft auch nichts bei den Kursen.

Das Preisniveau wird in den reicheren Ländern in diesem Jahr sinken. Auch durch Gesundbeten kommt man nicht um die Feststellung herum, dass sich das wie eine Deflation anfühlt. Angesichts der immer noch zunehmenden Outputlücken wird es zu immer intensiveren Preiskämpfen kommen; auch die Arbeitnehmer haben einen schweren Stand. So oder so, das Deflationsrisiko ist bis auf weiteres größer als das Inflationsrisiko. Daher sind die Rentenmärkte relativ fest. Sie profitieren zudem von niedrigen Notenbankzinsen und dem immer verzweifelteren Bemühen von Lebensversicherungen und Pensionskassen, ihre Renditeversprechen angesichts schwacher Aktienmärkte einzuhalten.

Eine nachhaltige Wende zum Besseren wird es dann geben, wenn der Lagerabbau beendet und der Ersatzbedarf immer dringender geworden ist, wenn die Einstiegskurse bei Aktien und Immobilien noch attraktiver sind als heute und wenn die Finanzpolitik trotz hoher staatlicher Defizite die Konjunktur so lange stimuliert, bis die private Nachfrage wieder anspringt. Das wird noch dauern.

Ausführliches zur Lage der Weltwirtschaft und den Aussichten für Aktien, Bonds, Rohstoffe und Wechselkurse in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – April 2009*) (pdf, 215 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Eingepreister Pessimismus

Für Anleger sind die Hauptthemen immer noch der Konjunktureinbruch und der Rückgang der Inflationsraten. Sie haben es mit keiner normalen Rezession zu tun, sondern mit einer „Bilanzrezession“ – Schuldenabbau ist für viele Haushalte und Unternehmen angesichts stark geschrumpfter Vermögenswerte überlebenswichtig. Sie müssen ihre Ausgaben einschränken und werden auch dann dabei bleiben, wenn die Zinsen Null erreichen und die Steuern gesenkt werden. Allein ein kräftiger Anstieg der Staatsausgaben kann helfen, auch wenn es dadurch zu zweistelligen Haushaltsdefiziten kommt. Trotzdem wird sich nicht vermeiden lassen, dass das globale BIP in diesem Jahr stark schrumpfen wird. Mit ihm vermindern sich die Realeinkommen.

Die Frage ist, ob ein solches Szenarium schon in den Aktienkursen, Bondpreisen und Immobilienpreisen enthalten ist. Wenn ja, ist die Welt voller günstiger Kaufgelegenheiten, denn schlechter kann es nicht kommen. Irgendwann werden auch die massiven monetären und fiskalischen Gegenmaßnahmen greifen. Ich habe da allerdings meine Zweifel, dass wir vor einem Ende des Abwärtstrends stehen. Jedenfalls brauchen sich die Anleger nicht zu beeilen.

Ausführliches zur Lage der Weltwirtschaft und den Aussichten für Aktien, Bonds, Rohstoffe und Wechselkurse in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – March 2009*) (pdf, 205 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Investieren in Zeiten der Rezession und Deflation

Nach dem jüngsten Working Paper von Carmen Reinhart und Kenneth Rogoff („The Aftermath of Financial Crises“) entwickelt sich die gegenwärtige Finanzkrise genau nach Plan, also genauso wie ein Dutzend frühere Krisen in verschiedenen Ländern. Das ist beängstigend. Denn Krisen, die mit einem Verfall der Vermögenspreise einhergehen, sind besonders tief und halten lange an. Die Arbeitslosenquote steigt im Durchschnitt um sieben Prozentpunkte, das reale Pro-Kopf-BIP sinkt von der Spitze bis zum Tiefpunkt um nicht weniger als 9,3 Prozent, und die Staatsschulden erhöhen sich um 87 Prozent.

Anleger sollten realistisch sein und solche Entwicklungen als Arbeitshypothese verwenden – auch wenn es hoffentlich nicht so schlimm kommen wird. Stagnierende oder fallende Preise, also Deflation, gehören mit ins Bild, ebenso wie rückläufige Unternehmensgewinne und Rohstoffpreise. Staatsanleihen, ausgewählte Unternehmensanleihen und inflationsindizierte Anleihen sind immer noch erste Wahl.

Auch wenn sich die Notenbanker und Finanzpolitiker noch so viel Mühe geben und vielfach über ihren professionellen Schatten springen, sie werden zunächst nicht viel bewirken. Wir müssen uns darauf einrichten, dass wir mehrere Jahre mit der Rezession leben müssen.

Ausführliches zu den jüngsten Entwicklungen in den wichtigsten Industrieländern und Russland und den Aussichten für Aktien, Bonds, Rohstoffe und Wechselkurse in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – January 2009*) (pdf, 238 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Für Anleger gibt es auch Lichtblicke

Obwohl ziemlich sicher ist, dass die Rezession noch längst nicht zu Ende ist und uns vermutlich doch eine Deflation ins Haus steht, ist die Lage aus Anlegersicht nicht hoffnungslos. Selbst Staatsanleihen, die schon eine fulminante Rallye hinter sich haben, sind noch keineswegs ausgereizt. Man denke nur an Japan!

Der Einbruch der Rohstoffpreise, insbesondere der Ölpreise, hat die Kaufkraft der Verbraucher unerwartet stark verbessert. Da die Preise weiter rückläufig sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie weiter gestärkt wird. Die Konsumenten von Rohstoffen gehören zu den großen Gewinnern der Krise. Auch die stark fallenden Preise für Nahrungsmittel stärken die Kaufkraft. Vermutlich werden die Verbraucher daher eine wesentliche Rolle bei der Überwindung der Rezession spielen.

Ein weiterer Gewinner in der globalen Krise dürfte der Euro sein. Euroland leidet weniger als andere Teile der Welt unter Ungleichgewichten, und die Wirtschaftspolitiker geben nur vorsichtig Gas. Noch sieht es nicht danach aus, dass sie in Panik verfallen und die Geldpressen anwerfen. Ich vermute allerdings, dass sie letztlich nicht darum herum kommen werden. Die Frühindikatoren für die Konjunktur lassen das Schlimmste befürchten. Zunächst gehe ich davon aus, dass der Euro in Kürze wieder sein altes Hoch von 1,60 Dollar erreichen wird. Ab dann werden die Konjunkturpakete und geldpolitischen Maßnahmen eine andere Qualität gewinnen.

Dies ist die Zeit für Sparer und alle, die über Liquidität verfügen. In der Krise wird die Basis für eine gute Performance gelegt. Da der Abschwung an Fahrt zu gewinnen scheint, dürften die Gewinne der Unternehmen im Allgemeinen erst einmal weiter fallen, was den Kursen nicht gut tun wird. Aber einige, einst als langweilig apostrophierte Aktien werden sich gut behaupten, beispielsweise die von Versorgern oder Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie. Auch die meisten Versicherungen sind sehr billig zu haben – sie haben nicht mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die Banken, sind aber genauso abgestraft worden.

Ausführliches zu den Aussichten für Aktien, Bonds, Rohstoffe und Wechselkurse in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – December 2008*) (pdf, 205 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Aktien und Rohstoffpreise bleiben unter Druck

Nachdem die Aktienmärkte so stark gefallen sind, stellt sich die Frage, ob es schon wieder an der Zeit ist einzusteigen. Aus europäischer Sicht gibt es vier wichtige Faktoren, die zu einem Ende der Krise beitragen: 1. der Verfall der Rohstoffpreise, der die allgemeine Kaufkraft wieder verbessert, 2. eine immer expansivere Geldpolitik, also stark sinkende Zinsen, 3. der kommende Schwenk in der Finanzpolitik, der von den immer schlechteren Wirtschaftszahlen gegen den Widerstand der Budgetausgleicher erzwungen wird, und 4. die Abwertung des Euro.

Das wird aber nicht ausreichen, weil der Prozess des Schuldenabbaus, also das Deleveraging, noch längst nicht beendet ist. Zu viele Haushalte, Banken und andere Unternehmen haben in den vergangenen Jahrzehnten des leichten Geldes ihre Bilanzen dadurch ruiniert, dass sie in Erwartung ständig steigender Kurse Vermögenswerte auf Pump gekauft haben. Nachdem die Vermögenspreise nun im freien Fall sind, bemerken immer mehr Akteure, dass sie überschuldet sind. Sie sind gezwungen, ihre Ausgaben massiv einzuschränken. Es kann lange dauern, bis sie sich wieder saniert haben, vielleicht so lange wie in Japan.

Aktien sind billig, vor allem europäische, aber das heißt nicht, dass sie nicht noch billiger werden können. Die beginnende tiefe Rezession wird auf die Gewinne durchschlagen. Die beste Alternative sind im Moment Staatsanleihen von Euroländern, insbesondere griechische oder italienische, die sehr attraktive Renditen bieten. Sie reflektieren die Furcht, dass die Eurozone auseinanderbrechen könnte. Das ist aber unwahrscheinlich – vielmehr wird es in nächster Zeit voraussichtlich Vereinbarungen in den Bereichen Finanzmarktstabilität und Bankenaufsicht geben, die die Währungsunion wetterfester machen werden.

Rohstoffe sind nach wie vor teuer. Ihre Preise liegen immer noch deutlich über ihren mittelfristigen Trends. Das gilt auch für Öl und Gold.

Ausführliches zu den Aussichten für Aktien, Bonds, Rohstoffe und Wechselkurse sowie ein Blick auf die jüngste Entwicklung in Russland in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – November 2008*) (pdf, 216 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Aktien sind billig, Kurse fallen aber weiter

Zwar sind die Aktienkurse und internationalen Immobilienpreise stark gesunken, es spricht aber vieles dafür, dass der Abwärtstrend weitergeht. In Japan, wo es in den neunziger Jahren ähnliche Entwicklungen gab wie jetzt in den meisten anderen OECD-Ländern, liegen die Aktienindices immer noch bei nur 20% ihres Niveaus von Ende 1989. Der erzwungene Abbau von Schulden, das sogenannte Deleveraging, wird weitergehen. Die Rettungspakete der Regierungen und Notenbanken sind notwendig, sie können aber für sich genommen das Abgleiten in die Rezession nicht verhindern. Der Staat wird auch bei der Stabilisierung der Nachfrage eine weit wichtigere Rolle spielen müssen, als man das bis vor Kurzem gedacht hätte. Da die Inflationsraten weiter rasch zurückgehen werden, können – und müssen – sowohl die Fed als auch insbesondere die EZB die Zinsen weiter senken. Die Renditekurven müssen steiler werden, damit die Banken wieder Geld verdienen können. Nur so können sie eines Tages wieder privatisiert werden.

Europäische Staatsanleihen sind für’s Erste die sichersten Anlagevehikel. Bei Aktien empfiehlt sich eine Umschichtung von zyklischen Werten und Rohstoffproduzenten zu solchen, die von fallenden Preisen für Öl und Metalle, steigenden Staatsausgaben, sinkenden Zinsen und der Injektion staatlicher Gelder profitieren.

Ausführliches zu den Effekten der Finanzkrise und den staatlichen Rettungsmaßnahmen in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – October 2008*) (pdf, 212 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Mit Euro-Anleihen durch die Krise

Die Weltwirtschaft wächst zur Zeit mit Raten von weniger als 1½%, gemessen am realen BIP und bewertet zu aktuellen Wechselkursen. Raten von weniger als 2% signalisieren gewöhnlich eine Rezession. So etwas gab es zuletzt 1975. Ein Wendepunkt ist noch nicht in Sicht. Vielmehr deuten alle Frühindikatoren darauf hin, dass sich das Wachstum weiter abschwächen wird.

Dabei erreicht die amerikanische Finanzkrise immer neue erschreckende Dimensionen. Auch die US-Haushalte haben angesichts fallender Hauspreise und Aktienkurse zunehmend Probleme mit ihren Finanzen und müssen den Gürtel enger schnallen. Das erinnert alles sehr an die japanische Krise, die inzwischen fast 20 Jahre lang anhält. Die USA stehen vor einer „balance sheet recession“, die auch mit niedrigen Zinsen und viel Liquidität nicht nachhaltig bekämpft werden kann.

Da der Rest der Welt ebenfalls nur noch sehr langsam wächst, gehen immerhin die Preise für Öl, Metalle und Nahrungsmittel jetzt stark zurück. Aus dem Kaufkraftschock, der die Rezession im Wesentlichen bewirkt hatte, wird eine positive Überraschung. Die Inflationsraten gehen zügig zurück und die Leute haben real wieder mehr Geld in der Tasche. Der Abschwung hat aber so viel Eigendynamik entwickelt, dass er auch dadurch nur schwer zu stoppen sein wird. Auf die Schwellenländer, die in den letzten Jahren zum Motor der globalen Wirtschaft geworden waren, ist inzwischen auch nicht mehr Verlass. Einbrechende Aktienmärkte und Krisen am Immobilienmarkt sind ein Indiz dafür, dass es auch dort zu kostspieligen Fehlinvestitionen gekommen ist, die nun korrigiert werden müssen und nun das Wachstum bremsen.

Was kann der Anleger tun? Grundsätzlich sollte man die Finger von Aktien lassen, solange die Gewinne wegen der schwachen Nachfrage unter Druck bleiben. Wenn überhaupt, dann solche Werte, die von fallenden Rohstoffpreisen profitieren. Da der Dollar wieder abwerten wird, sind amerikanische Exporteure und Multinationals plausible Alternativen. Vor allem aber ist dies eine Zeit für langlaufende Anleihen aus dem Euroraum, einschließlich Pfandbriefe und italienische Staatsanleihen. Wenn es so wird wie in Japan, sollte man sich die Portefeuilles voll stopfen damit. Wie viel bringen die 10-jährigen JGBs (Japanese Government Bonds) heute? 1,5%! Selbst am Bondmarkt kann es also große Kursgewinne geben – vorausgesetzt die Inflation geht dauerhaft stark zurück. Danach sieht es zur Zeit aus.

Ausführliches zur wirtschaftlichen Lage in den USA, Euroland, Japan, China und Russland, sowie den damit verbunden Implikationen für Aktien, Bonds und Wechselkurse in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – September 2008*) (pdf, 239 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Aktien vorläufig noch schwach, Inflation vor der Wende

Noch gibt es keine Anzeichen, dass sich die konjunkturelle Lage verbessern könnte. Vorläufig wird sich das Wachstum hierzulande ebenso wie im Rest der Welt weiter abkühlen. Die freien Kapazitäten nehmen zu und die Unternehmensgewinne sind rückläufig. Die Aktienmärkte werden daher vorerst schwach bleiben.

Das sich verschlechternde wirtschaftliche Umfeld bedeutet aber auch, dass der Inflationsdruck abnimmt. Die Preise für Erdöl, die meisten Metalle sowie Nahrungsmittel sinken bereits seit einigen Wochen. Für die Zentralbanken ist das erst einmal eine Entwarnung, ebenso wie für die Anleger am Bondmarkt.

Ausführliches zur wirtschaftlichen Lage in den USA, Euroland, Japan, China und Russland, sowie den damit verbunden Implikationen für Aktien, Bonds und den Dollar in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – August 2008*) (pdf, 230 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)

 

Ölpreisexplosion macht globale Rezession wahrscheinlicher

Die Angst vor steigender Inflation hat bei den Zentralbanken die Sorge abgelöst, dass es nach dem Platzen diverser Blasen zu einer Deflation kommen könnte. Überall geht es nur noch darum, ob die Zinsen unverändert gelassen oder erhöht werden sollen. Dabei ist das Risiko einer globalen Rezession durch die Explosion der Ölpreise und den Entzug an Kaufkraft stark gestiegen. Die USA laborieren zudem noch an den Folgen der fallenden Immobilienkrise. Das alles sind schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte. Weltweit dürften die Gewinne der Unternehmen fallen, außer in den ölexportierenden Ländern, die bislang die Gewinner in dieser Krise sind. Die Rentenmärkte leiden unter der nach wie vor steigenden Inflation und den steigenden Notenbankzinsen. Eine echte Inflationsmentalität hat sich bislang noch nicht entwickelt, und wird es auch nicht. Die Bondrenditen nähern sich attraktiven Niveaus.

Aus ökonomischen Gründen dürften die Ölpreise demnächst kräftig fallen – allein eine politische Krise, ausgelöst etwa durch einen Angriff Israels auf den Iran, kann das noch verhindern.

Ausführliches zum Ölpreis und den Aussichten für Aktien, Bonds und Wechselkurse in den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern in meinem neusten Investment Outlook:

Wermuth’s Investment Outlook – June 2008*) (pdf, 235 KB)

*) Den Investment Outlook von Dieter Wermuth in englischer Sprache gibt es einmal im Monat und er wird zunächst kostenlos auf Herdentrieb zum Herunterladen bereitgestellt. (ur)