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Was bringt QE in Europa?

Ich habe hier die These vertreten, dass die EZB keine unkonventionellen Maßnahmen beschließen wird. Was aber, wenn doch? Christian Odendahl vom CER hat sich angeschaut, was Quantitative Easing für die Euro-Zone bedeuten würde. Ergebnis: Nicht allzu viel. Odendahl diskutiert zwei Wirkungskanäle, über die Anleihekäufe Produktion und Inflation beeinflussen können. So kann die Notenbank über QE die langfristigen Zinsen nach unten drücken und damit den Wert anderer assets wie Immobilien oder Anleihen in die Höhe treiben. Dies führt dann idealerweise dazu, dass Haushalte und Unternehmen mehr konsumieren und investieren.

Das Problem dabei: In der Euro-Zone gibt es einige Faktoren, die die Wirksamkeit dieses Kanals beeinträchtigen. Weiter„Was bringt QE in Europa?“

 

Flucht in die Sachwerte

In der Öffentlichkeit ist es noch nicht so richtig angekommen: In Deutschland findet zurzeit eine Flucht in die Sachwerte statt, aber diesmal nicht aus Furcht vor einer neuen Lohn-Preisspirale, sondern weil die Habenzinsen und Bondrenditen so außerordentlich niedrig sind. Die Anleger halten Ausschau nach Alternativen. Da es am Arbeitsmarkt ganz gut aussieht, sind sie wieder bereit, längerfristige Risiken einzugehen. Bislang handelt es sich eher um eine Normalisierung als um Vorboten neuer Immobilien- und Aktienblasen. Noch befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer Phase, in der die steigenden Immobilienpreise und Aktienkurse positive Vermögenseffekte haben, also ihrerseits die allgemeine Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen stimulieren und den Konjunkturaufschwung damit robuster machen.
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Das Statistikgate der AfD

Der Streit um das griechische Defizit ist entschieden.  Eurostat hat die Defizitdaten veröffentlicht, die Kommission hat bestätigt, dass Griechenland im Jahr 2013 einen Primärüberschuss ausgewiesen hat – nach der in dieser Frage relevanten im Programm festgelegten Definition also ohne Sonderausgaben oder Sondereinnahmen.

Selbst die FAZ ist inzwischen offensichtlich zufrieden, und das ist schon was. Weiter„Das Statistikgate der AfD“

 

Warum die EZB sich ruhig verhalten wird

Der folgende Satz bei der letzten Pressekonferenz der EZB hat für viel Aufregung gesorgt.

The Governing Council is unanimous in its commitment to using also unconventional instruments within its mandate in order to cope effectively with risks of a too prolonged period of low inflation.

Einige haben daraus geschlossen, dass neue unkonventionelle Maßnahmen wie der Ankauf von Staatsanleihen oder Asset Backed Securities bevorstehen. Ich halte das für sehr unwahrscheinlich – und hier sind die Gründe.
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Dividendentitel gegen Anlagenotstand

Wenn Sparer in diesen Tagen Geld verdienen möchten, müssen sie bereit sein, Risiken einzugehen. Mit ihren Sparbüchern kommen sie nicht weit. Wenn sie die Inflationsrate vom Zins abziehen, schreiben sie rote Zahlen. Aktien mit hohen Dividendenrenditen sind daher heute – noch mehr als sonst – eine attraktive Anlagealternative. Ich denke, mit einem einigermaßen breit gestreuten Portefeuille lässt sich vor Steuern verlässlich eine Rendite von 3,5 bis 4 Prozent erreichen. Das haut denjenigen nicht um, der denkt, unter 10 Prozent macht er es nicht, aber real sind das, gerechnet mit der aktuellen deutschen Inflationsrate von 1,0 Prozent, immer noch 2,5 bis 3 Prozent und damit mehr als die wahrscheinliche mittelfristige Zuwachsrate des realen Sozialprodukts. Aus den inflationsgesicherten Bundesanleihen lässt sich ablesen, dass die Marktteilnehmer für die nächsten fünf Jahre eine durchschnittliche Inflationsrate von 1,05 Prozent erwarten, die künftige Inflationsrate für die Anleger also real etwa so viel übrig lassen wird wie heute.
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Lasst die Franzosen in Ruhe

Heute hat der neue französische Premier Manuel Valls sein Regierungsprogramm vorgestellt. Und weil Frankreich wahrscheinlich seine Defizitziele reißen wird, werden in Deutschland die üblichen Botschaften unters Volk gebracht. Die Franzosen tun nichts und brauchen endlich jemanden, der ihnen einmal erklärt, wie das mit dem Refomieren so geht.

Ich empfehle allen Frankreichexperten einen Blick auf folgende Tabelle von Barclays Capital.

barclaysfrance

Frankreich hat für die Verhältnisse des Landes eine rasante Konsolidierung hingelegt (ob das sinnvoll ist oder nicht will ich hier gar nicht bewerten).

Despite ongoing efforts to ease the pace of fiscal consolidation, France has embarked on an unprecedented consolidation of its public finances. According to our forecasts, the five-year cumulated structural effort in 2014 will reach 4% and will be maintained over several years, more than double the magnitude of previous episodes of recorded austerity.

Ich will damit nicht sagen, dass in Frankreich alles gut läuft – im Gegenteil. Das Land hat schwerwiegende Probleme, nicht zuletzt weil investive Staatsausgaben gekürzt und konsumptive ausgeweitet wurden. Das Ergebnis kann man in vielen Städten beobachten.

Aber es ist eben nicht so, dass die Franzosen die Hände in den Schoß legen und mit Baguette und Wein in der Hand mal schauen, was die Zukunft so bringt.

 

Was ist nur mit der FAZ los?

Holger Steltzner in seinem neuen Kommentar:

Die EZB hat der Politik nur Zeit gekauft, die Irland, Portugal, Spanien und teils auch Griechenland für notwendige Strukturreformen genutzt haben.

Die Rettungspolitik der Notenbank war also – doch nicht ganz falsch? Sachen gibt’s.