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Neue (amerikanische) Wachstumsschwäche

Ich habe gerade im Project Syndicate zwei Beiträge gelesen, die sich mit der stets aktuellen Frage befassen, wie es denn nun mit der Konjunktur weitergehen kann. Beide Autoren, Nouriel Roubini und Kenneth Rogoff, zeichnen jeweils ein Bild, das keinen Anlass für große Erwartungen gibt. Roubini hat geradezu wieder Oberwasser („Double-Dip Days„). Nachdem er neuerdings auf’s Geldverdienen aus ist, hatte er sich einige Zeit mit seinem Forschungsteam dem Konsensus genähert, dass doch noch alles gut werden würde. Jetzt, da sich in den USA die Anzeichen mehren, dass es vorläufig doch nicht zu einem sich selbst tragenden Aufschwung kommen wird, ist er, wenn auch erst mal im Konjunktiv, zu seinem ursprünglichen Katastrophenszenarium zurückgekehrt. Weiter„Neue (amerikanische) Wachstumsschwäche“

 

Warum bezahle ich eigentlich Rundfunkgebühr?

Gerade eben ARD-Einspieler bei Anne Will: „Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert kräftige Lohnerhöhungen von drei Prozent“.

EU-COM: Anstieg der Arbeitsproduktivität 2010: 1,6 Prozent
EZB-Zielinflation: Nahe, aber unter zwei Prozent.

Drei Prozent sind nicht „kräftig“, sondern stabilitätskonform!

 

Konsum oder Investitionen?

Als ich hier vor einiger Zeit kurz auf Hans-Werner Sinns meines Erachtens nach unsinniger These herumritt, Konsum sei schädlich für das Wachstum, weil es in Wahrheit in Deutschland an Investitionen mangele, wurde mir eine unzulässige Vereinfachung der Sinnschen Gedanken vorgeworfen. Der meine es doch nicht so, das sei doch völlig klar.

Philip Plickerts Leitartikel heute in der FAZ zeigt dagegen, dass wir hier an einem ganz zentralen Punkt angelangt sind. Plickert schreibt über den Exportboom und kommt nach einiger Zeit zu folgender Überlegung Weiter„Konsum oder Investitionen?“

 

Ist Schuldenmachen links?

Für Kenner der Debatte ist es nichts Neues: Für höhere Staatsschulden plädieren vor allem Linke. Das ist zunächst einmal keine Selbstverständlichkeit. Schulden schränken die Handlungsfähigkeit des Staates ein, der vor allem den Linken teuer ist. Die Zinszahlungen fließen den Haltern der Staatsanleihen zu – das sind Leute mit Vermögen. Sicher, gemäß den Lehrsätzen der Saldenmechanik kann der Staat durch eine zusätzliche Kreditaufnahme in einer Krise die erhöhte Sparneigung der anderen Wirtschaftssektoren kompensieren und damit das Wachstum sichern. Nur ist das Wachstumsziel kein genuin linkes Ziel. Auch, sagen wir, Hans-Olaf Henkel und Rainer Brüderle wollen Wachstum.

Warum also nur die ständige Forderung nach einem Leben auf Pump? Weiter„Ist Schuldenmachen links?“

 

Mit weniger Arbeit große Wunder schaffen

Wahrlich, man muss schon von einem großen Wunder sprechen, wenn man sich die Entwicklung der deutschen Beschäftigung in der größten Wirtschaftskrise seit der Großen Depression der 1930er Jahre anschaut. Die meisten anderen OECD-Länder hatten einen geringeren Rückgang der realen Wirtschaftsleistung zu verzeichnen als Deutschland – aber sehr viel höhere Beschäftigungsverluste. Tatsächlich ist die Zahl der Beschäftigten in Deutschland seit dem Ausbruch der Krise relativ stabil geblieben. Wie kommt dieses Wunder zustande? Weiter„Mit weniger Arbeit große Wunder schaffen“

 

Die Wirtschaft hebt ab

Gerade ist Einiges los an der Datenfront. Nachdem der Internationale Währungsfonds heute früh seine gerade mal zwei Monate alte Wachstumsprognose für das reale globale BIP im Jahr 2010 um 0,4 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent angehoben hat (Vorjahresvergleich, in Kaufkraftparitäten), ebenso wie die deutsche, von 1,2 auf 1,4 Prozent, meldete die Bundesbank zur Mittagsstunde, dass die deutsche Industrieproduktion im Mai saisonbereinigt um sage und schreibe 2,6 Prozent gegenüber dem April und um 12,4 Prozent gegenüber Mai 2009 zugelegt hat. Weiter„Die Wirtschaft hebt ab“

 

Two-speed Euroland

Ich bin jetzt schon eine Weile der Ansicht, dass der Euro nur überleben wird, wenn es weitere Fortschritte in Richtung politische Union gibt. So wie es grundsätzlich in der Europäischen Union der 27 erlaubt ist, dass einige Länder in einzelnen Bereichen des Einigungsprozesses rascher vorangehen, man denke an das Schengen-Abkommen oder eben auch den Euro, so könnte ich mir vorstellen, dass es so etwas auch innerhalb Eurolands geben könnte. Beispielsweise die Begebung gemeinsamer Anleihen durch solche Länder, deren Bonität so gut ist wie die Deutschlands und die bereit sind, ihre Finanzpolitik zunehmend zu vereinheitlichen und füreinander zu haften. Weiter„Two-speed Euroland“

 

Griechenland spart – und es kann klappen

Die Regierungen überschuldeter kleiner Länder können, wenn sie nur entschlossen genug sind und von der Bevölkerung unterstützt werden, durch eine Radikalkur innerhalb kürzester Zeit ihre Finanzen in Ordnung bringen und das Vertrauen der internationalen Kapitalmärkte zurückgewinnen, sich also erneut zu relativ niedrigen Zinsen verschulden. Estland und Irland machen es gerade vor, Belgien, Schweden und Finnland ist das Kunststück in der Vergangenheit geglückt, und ich vermute, dass es auch Griechenland, Portugal und sogar Spanien gelingen wird. Ist der Abgrund nur nah genug, lassen sich regelmäßig Maßnahmen durchsetzen, die vorher als unzumutbar galten. Weiter„Griechenland spart – und es kann klappen“