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Gefahren des Währungskrieges

Die japanische Zentralbank hat am Dienstag ihren Zins erneut gesenkt, um den Yen weiter abzuwerten; in Europa und den USA wird immer mehr Unmut über Chinas schwache Währung laut und die ersten politischen Maßnahmen gegen chinesische Importe werden beschlossen – gleichzeitig haben Thailand, Brasilien und andere Schwellenländer angekündigt, alles gegen die Aufwertung ihrer Währungen zu unternehmen. Warum die große Erregung? Was ist das Problem mit der Abwertung von Währungen auf der einen und der Aufwertung auf der anderen Seite? Weiter„Gefahren des Währungskrieges“

 

Herbst der Entscheidungen

Es ist die Aufgabe der Presse in einer Demokratie, die Regierung zu überwachen, einzuordnen und zu kritisieren. Woran aber die Qualität politischer Arbeit messen? Wie die Begeisterung über den Herbst der Entscheidungen zeigt, ist ein prozeduraler Ansatz weit verbreitet. Gut ist, wenn viel entschieden, wenn etwas bewegt, wenn also durchregiert wird.

Das Problem dieser Betrachtungsweise ist, dass sie Gefahr läuft das Wesentliche zu vernachlässigen. Veränderung ist ja kein Wert an sich – eine Reform kann die Verhältnisse verbessern, aber auch verschlechtern. Hitler beispielsweise hat ziemlich viel reformiert, und ob der von großen Umwälzungen begleitete Übergang von der Antike zum Mittelalter die Menschheit vorangebracht hat, ist durchaus diskutabel.

Die dem massenmedialen Betrieb innewohnende Tendenz, das Reformieren zum Selbstzweck zu erheben, lenkt vom Wesentlichen ab. Der content zählt, nicht die form. Nichtstun ist besser als das Falsche zu tun. Oder anders gesagt: Die zerstrittene Gurkentruppe des Sommers hat eine bessere Politik gemacht, als die geeinte Mannschaft dieses Herbstes.

Außer natürlich, man ist Pharma- oder Atomunternehmer.

 

Eine Kritik am Mainstream

Dass der Kapitalismus nicht so funktioniert, wie es uns die ökonomische Schulweisheit glauben machen will, gehört zum Konsens in diesem Blog. Dennoch wird auch hier sehr oft so argumentiert, als seien die neoklassischen Weisheiten im Großen und Ganzen richtig. Wie oft und an wie vielen Stellen die kapitalistische Realität von der an den Universitäten gelehrten Theorie und dem immer stärker von dieser Theorie geprägten politischen Alltagsbewusstsein entfernt ist, hat Norbert Häring jetzt aufgeschrieben. Ich empfehle sein „Markt und Macht“ (Schaefer-Poeschel Verlag, Stuttgart, 19,95 €) Herde und Hirten zur gefälligen Lektüre. Weiter„Eine Kritik am Mainstream“

 

Basel III – leider ohne Biss

Die neuen Bilanzrelationen für Banken, die gerade in Basel vereinbart wurden und im November von der G20 abgesegnet und für verbindlich erklärt werden dürften, sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber insgesamt viel zu zaghaft. Es wird sehr lange dauern, bis sie flächendeckend eingeführt sind, nämlich bis 2019 – und in Deutschland teilweise sogar nicht vor 2023 -, der Reformprozess im Bankensektor wird daher erst einmal verzögert, wenn nicht sogar gestoppt, und die Notenbanken, vor allem die EZB, werden unerträglich lang in der Geiselhaft der Banken bleiben.
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Axel Weber und die starken Männer

Respekt vor Thilo Sarrazin. Er schafft es noch, die halbe Republik mit in den Abgrund zu reißen. Nun also werden Axel Weber Führungsschwäche und Christian Wulff Kompetenzüberschreitung in Sachen Rücktritt vorgeworfen. Wie mein Kollege Ralph Atkins in der FT schreibt, ist das eine Debatte, wie man sie wohl nur in Deutschland führen kann, wo auch der Hund des Bundesbankpförtners noch Unabhängigkeit zu genießen hat.
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Welche Freiheit hätten’s denn gern?

Die USA sind in einer der schwersten ökonomischen Krisen seit der Großen Depression. Auch wenn die Wirtschaft wieder wächst, sinkt die Arbeitslosigkeit kaum. Sie stagniert auf hohem Niveau, bei etwa zehn Prozent. Das sieht auch Thomas Straubhaar, der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts. In einem Gastkommentar hier im HERDENTRIEB hat er die schwierige Lage der USA richtig beschrieben: Die Stagnation der Beschäftigung, die Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit, die Überschuldung der Haushalte und schließlich die steigende Ungleichheit. Thomas Straubhaar meint dazu aber, die USA dürften weder ihren rudimentären Sozialstaat ausbauen noch ihre Konjunkturprogramme weiterlaufen lassen. Vielmehr müssten sie sich wieder auf den historisch erfolgreichen American Way der wirtschaftlichen Freiheit besinnen.

Wohin hat dieser American Way aber geführt? Weiter„Welche Freiheit hätten’s denn gern?“

 

Straubhaar schlägt zurück

Ein Gastkommentar auf HERDENTRIEB? Ja und zwar von Thomas Straubhaar, dem Chef des HWWI. Er ist hier erst vom Hirten Fabian Lindner und dann von einigen Herdentrieb-Kommentatoren scharf kritisiert worden, ob seiner Empfehlung, die USA mögen ihren (neo)liberalen Weg weiter gehen und bitte nicht dem europäischen Sozialstaat nacheifern, geschweige denn mit weiteren Konjunkturprogrammen den Weg aus der Krise suchen. Hier nun seine Antwort an Fabian Lindner und die HERDENTRIEB-Community. Viel Spaß bei der Lektüre und nochmehr Spaß beim bloggen und kommentieren, wünscht Ihr Robert Heusinger

American Way or No Way!

Von Thomas Straubhaar
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Zoon Politikon

Man hört und liest ja jetzt immer und überall, die Politik (Sarrazin, Stuttgart 21 etc.) habe sich zu weit vom Volk entfernt und müsse dringend wieder Anschluss finden.

Wie wäre es denn mal andersherum? Vielleicht sollte das Volk sich einmal etwas Mühe geben und sich wieder als aufgeklärtes politisches Wesen mit einer einigermaßen konsistenten Präfenrenzordnung begreifen. Stattdessen: Niedrige Steuern und zugleich ein toller Sozialstaat, moderne Infrastruktur aber bitte keine neuen Bahnhöfe etc etc etc

 

Wie deutsch ist die deutsche Politik?

Deutschland ist ja bekanntlich ganz gut darin, das hohe Lied der Fiskaldisziplin zu singen. Und haben sie damit nicht recht? Immerhin wuchs die Wirtschaft der Sparnation im zweiten Quartal um auf das Jahr hoch gerechnet 9,1 Prozent. Die ausgabefreudigen Amerikaner schafften nur 1,6 Prozent.

Das Beispiel Deutschland zeigt – so argumentieren nicht zuletzt viele Konservative in den USA – das deficit spending wenig bringt und sich die fiskalische Zurückhaltung auszahlt. Denn wenn der Staat nur die Finanzen in Ordnung hält, steigt die Zuversicht der Privaten und sie geben mehr Geld aus.

Aber stimmt das auch wirklich? Weiter„Wie deutsch ist die deutsche Politik?“

 

Amerika, Dein Geist der Freiheit darf nicht erlöschen!

Bei Spiegel Online schwärmt der Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, Thomas Straubhaar, von Amerikas Freiheit und zeigt sich besorgt wegen der großen Gefahr, die den USA nun durch den Interventionismus des Staates drohe. Straubhaar beschwört den individuellen Geist, der die USA erst groß gemacht habe – Risiken einzugehen und niemandem Rechenschaft ablegen zu müssen; vom Tellerwäscher zum Millionär werden zu können, auch wenn man als Obdachloser enden kann. Weiter„Amerika, Dein Geist der Freiheit darf nicht erlöschen!“