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Die Schlüsselszenen des NSU – Das Medienlog vom Dienstag, 26. April 2016

Eine Puppe mit Judenstern, eine Garage mit Rohrbomben, ein brennendes Haus: Stationen in der Geschichte einer rechtsextremen Terrorgruppe, des NSU. Elf Schlüsselmomente aus der Zeit von Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt haben Autoren der Süddeutschen Zeitung zusammengetragen. Es sind Elemente, die bei der Urteilsfindung eine Rolle spielen werden. Denn es sind deutliche Indizien auf die Ideologie des Trios, auf die Waffen in seinem Besitz, auf den Zusammenhalt des Trios – bis hin zum gemeinsamen Urlaub und einem höhnischen Bekenntnis in Videoform. Für das NSU-Spezial stellen die Journalisten die Position von Anklage und Verteidigung gegenüber, um zu zeigen, wie kompliziert der Fall auch für die Richter ist, die schon bald ein Urteil im Terrorprozess fällen müssen.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 27. April 2016.

 

251. Prozesstag – Mysteriöse Spur an der Zigarettenkippe

Im Keller des ausgebrannten Zwickauer Hauses, in dem der NSU zuletzt gelebt hatte, machten Ermittler eine mysteriöse Entdeckung: An einer Zigarettenkippe im zur Wohnung gehörigen Keller fand sich die DNA-Spur einer unbekannten Frau. Ein Zufall? Ein Hinweis auf eine bislang unbekannte Helferin? Zu der Causa sagt heute der Brandermittler Frank Lenk aus.

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Neue Spekulationen um eine Aussage Zschäpes – Das Medienlog vom Mittwoch, 21. Oktober 2015

Im NSU-Prozess beschäftigt sich das Gericht weiter mit Beweisstücken. Möglich ist aber, dass unerwartet noch eine Wendung den Lauf des Verfahrens bestimmt: „Zum wiederholten Mal kursieren Gerüchte über eine angeblich bevorstehende Aussage der Hauptangeklagten Beate Zschäpe“, berichtet Gisela Friedrichsen auf Spiegel Online. Genährt werden diese offenbar aus einer Erklärung, die ihr neuer Anwalt Mathias Grasel im November vortragen soll. Unklar sei allerdings, ob der Verteidiger überhaupt etwas zu ihren Gunsten beitragen könne, ob er in ihrem Namen ein Geständnis ablegen soll oder ob er erneut versuchen soll, den Prozess zu torpedieren.

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238. Prozesstag – Aufnahmen aus dem NSU-Unterschlupf

In Sachen Sicherheit überließ das NSU-Trio nichts dem Zufall: Die letzte Wohnung der drei in der Zwickauer Frühlingsstraße war mit mehreren Kameras überwacht. Vier Geräte dieser Art überwachten den Unterschlupf unter anderem vom Fenster aus als auch durch den Türspion. Aufzeichnungen der Kameras sind erhalten geblieben.

Am Dienstag sagt ein Kommissar des Bundeskriminalamts aus, der die Überwachungsbänder ausgewertet hat. Die Beweismittel könnten auch Hinweise darauf liefern, ob das Trio ständig zusammengewohnt hat oder nur zeitweise, wie häufig vermutet wird.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Unbekannte Spuren im Keller – Das Medienlog vom Freitag, 25. September 2015

Zwei Tage DNA-Analyse liegen hinter den Beteiligten im NSU-Prozess. In dieser Zeit sagte der Gutachter Carsten Proff vom Bundeskriminalamt aus, der etliche Gegenstände aus dem Besitz der Zwickauer Terrorgruppe untersucht hatte. Dazu gehörten auch Waffen, an denen sich ausschließlich genetische Spuren von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt fanden, jedoch nicht von Beate Zschäpe. Proff präsentierte keine Bewertung seiner Ergebnisse, „aber für das Urteil könnten seine Ausführungen von großem Wert sein“, kommentiert Tanjev Schultz von der Süddeutschen Zeitung.

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231. Prozesstag – Weitere Spuren des NSU

Wie am Vortag sagt heute der Forensiker Carsten Proff aus. Er war zuständig für die DNA-Analyse von Beweismitteln aus dem letzten Versteck des NSU-Trios, dem Haus in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau. Am Vortag hatte Proff bereits über die Untersuchung von Gegenständen wie einer Jogginghose mit dem Blut der ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter. Heute könnte er zu Spuren auf den Tatwaffen äußern, mit denen die zehn Mordopfer erschossen wurden.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Die verräterische Postkarte – Das Medienlog vom Mittwoch, 23. September 2015

Seit zwei Jahren sitzt André E. schweigend auf der Anklagebank im NSU-Prozess – genauso wie die Hauptangeklagte Beate Zschäpe. Zu ihr wie auch zu ihren Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hatten E. und seine Frau ein sehr enges Verhältnis. Belege dafür lieferte der 229. Prozesstag. So geht aus einem Parkschein, der bei Mundlos und Böhnhardt gefunden wurde, hervor, dass sie E. nach einem schweren Sturz im Krankenhaus besucht hatten, wie Wiebke Ramm auf Spiegel Online berichtet.

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230. Prozesstag – Die Spuren, die der NSU hinterließ

Die Ermittler hatten viel zu untersuchen, nachdem das letzte Versteck des NSU-Trios, das Haus in der Frühlingsstraße 26 in Zwickau, niedergebrannt war. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe soll das Feuer am 4. November 2011 gelegt haben. In der Ruine lagen Computer, Festplatten, Ausweise und reichlich Waffen und Munition.

Nicht nur die Beweisstücke an sich verraten viel über den NSU und seine Verbindung zu einer Serie aus zehn Morden, um die es im Münchner Prozess geht. Auch SNA-Spuren waren für die Beamten des Bundeskriminalamts von großem Interesse. Dazu sagt heute der Forensiker Carsten Proff aus. Er analysierte etliche Gegenstände aus Zwickau für die Ermittlungen. An diesem Termin soll der Kriminaltechniker insbesondere ein Gutachten vorstellen, das er im August dieses Jahres gefertigt hatte.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

225. Prozesstag – Zschäpes Taxifahrer sagt aus

Am Mittwoch, den 2. September, kehrt der NSU-Prozess aus der einmonatigen Sommerpause zurück. Die Prozesswoche beginnt mit zwei Zeugen. Der erste ist ein Taxifahrer, der Beate Zschäpe Mitte Juni 2011 chauffiert hatte. Bei der Polizei hatte er ausgesagt, sie vom Versteck des Trios in der Zwickauer Frühlingsstraße zum Bahnhof gefahren zu haben. An einem anderen Tag sei Uwe Böhnhardt sein Fahrgast gewesen. Danach tritt der Neonazi-Aussteiger Kay S. in den Zeugenstand. Es ist sein dritter Termin in München. Bei den vorigen Vernehmungen hatte er Zschäpe und den Mitangeklagten Ralf Wohlleben belastet.

Das Augenmerk vieler Beobachter wird sich indes erneut auf die Anklagebank richten – und auf Zschäpes neuen Verteidiger Mathias Grasel. Fraglich ist dabei, ob er sich in der Sommerpause so weit in den Prozess einarbeiten konnte, dass er auch Zeugen befragen kann. Bisher hatte er ausschließlich namens seiner Mandantin Anträge gegen die bisherigen drei Anwälte gestellt.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Erkenntnisse, die beunruhigen – Das Medienlog vom Montag, 5. Januar 2015

Noch immer lügen und schweigen rechtsextreme Zeugen vor Gericht, noch immer ist die Verwicklung des Verfassungsschutzes in den NSU-Komplex nicht zufriedenstellend aufgeklärt. Stattdessen habe das vergangene Jahr neue Fragen aufgeworfen, meint Wiebke Ramm in einem Jahresrückblick für die Sächsische Zeitung: „Der NSU-Prozess ist voller beunruhigender Erkenntnisse. Zu befürchten ist, dass es noch mehr werden.“ Eine davon: Das radikale Trio konnte sich immer wieder der Fahndung entziehen. „Die Aussagen von Verfassungsschützern im NSU-Prozess geben eine Ahnung davon, warum.“ Geheimdienstler waren demnach nah dran an den Rechtsextremen, gingen aber vielen Hinweisen nicht nach.

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