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242. Prozesstag – Gericht untersucht weitere Stadtpläne

Erneut beschäftigt sich das Gericht an diesem Tag mit Stadtplänen, die Ermittler aus der Brandruine der letzten NSU-Wohnung in Zwickau geborgen hatten. Auf diesen Karten hatten die mutmaßlichen Terroristen offenbar Ziele markiert, die zur Planung von Mordanschlägen und Banküberfällen dienten. Ein Beamter des Bundeskriminalamts, der das Material untersucht hat, ist als Zeuge geladen. In dieser Vernehmung geht es um einen Plan der Stadt Dassow in Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Stand der Ermittlungen hat der NSU dort nie zugeschlagen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Aufklärung in eigener Sache

Im NSU-Prozess untersucht das Gericht den Fall der erfundenen Nebenklägerin. Dabei zeigt sich, wie listig ein Opfer in das Verfahren geschleust wurde – es hilft aber nicht bei der Aufklärung der Mordserie.

Das Phantom ist eine ältere Frau mit kurzen, hellblonden Haaren und einer Brille. Es gibt ein Bild von ihr, das erschreckend aussieht: Die Seniorin sitzt auf einem Sofa, über ihr linkes Auge ist Verband gelegt, die Haut dahinter ist gerötet. Das soll Meral Keskin sein, ein Opfer des NSU-Anschlags in Köln von 2004, das bis vor Kurzem Nebenklägerin im Münchner Terrorismusprozess war.

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241. Prozesstag – Gericht will den Nebenklage-Betrug aufklären

Der Fall ist eine Bedrohung für die Glaubwürdigkeit der Nebenklage im NSU-Prozess – aber auch für die Richter: Ein Opfer des Anschlags in der Kölner Keupstraße hatte eine erfundene Person als Nebenklägerin in das Verfahren eingeschleust und dafür eine Provision und möglicherweise auch Opferentschädigung kassiert. Die Richter genehmigten die Nebenklage der fiktiven Frau namens Meral Keskin trotz dünner Datenlage. Jetzt wollen sie öffentlich klären, wie das Zeugen-Phantom entstehen konnte.

Geladen ist der BKA-Ermittler Frank L., der den mutmaßlichen Betrüger Attila Ö. aus Köln vernommen hatte, laut eigenem Geständnis der „Erfinder“ von Meral Keskin. Unklar ist noch, ob der Kommissar auch andere Zeugen für den Fall befragte, etwa Keskins Anwalt Ralph Willms aus Eschweiler.

Mithilfe eines Berliner Polizisten untersuchen die Richter zudem weitere Stadtpläne, die aus der Wohnung des NSU in Zwickau geborgen worden waren. Mithilfe der Pläne hatte das Trio offenbar Anschläge und Raubüberfälle geplant.

ZEIT ONLINE berichtet aus München und fasst den Prozesstag am Abend auf diesem Blog zusammen. Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Weitere Berichte stellen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

240. Prozesstag – Weitere Pläne des NSU-Trios

Erneut beschäftigt sich das Gericht an diesem Tag mit Stadtplänen, die Ermittler aus der Brandruine der letzten NSU-Wohnung in Zwickau geborgen hatten. Auf diesen Karten hatten die mutmaßlichen Terroristen offenbar Ziele markiert, die zur Planung von Mordanschlägen und Banküberfällen dienten. Zwei Beamte des Bundeskriminalamts, die das Material untersucht haben, sind dazu als Zeugen geladen. Unter anderem geht es um einen Plan, der das niedersächsische Salzgitter zeigt. Was das NSU-Trio dort geplant haben könnte, ist rätselhaft.

Ausgewertet werden Pläne von Dortmund, wo der der Kioskinhaber Mehmet Kubasik starb, von Stuttgart und Kiel. In letzteren Städten hatte der NSU den Ermittlungen zufolge nie zugeschlagen.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

239. Prozesstag – Pläne aus dem Terror-Haus

Eins der Beweismittel, das Ermittler im niedergebrannten Haus des NSU in Zwickau zuhauf fanden, waren Stadtpläne. Für etliche deutsche Städte hatte das Trio Landkarten besorgt, auf denen Markierungen eingetragen waren. Sehr wahrscheinlich wertete der NSU so lohnende Ziele für Anschläge und Banküberfälle aus. Erstmals beschäftigt sich das Gericht heute systematisch mit der Planung mittels Stadtplänen. Dazu sind drei Ermittler geladen. Ausgewertet wird unter anderem ein Plan der Stadt Dassow in Mecklenburg-Vorpommern.

Ebenfalls geladen ist ein Polizist aus Jena, der die ehemalige Freundin des Mitangeklagten Ralf Wohlleben vernommen hatte. Juliane W. hatte während der Liaison Informationen an den Verfassungsschutz geliefert.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

238. Prozesstag – Aufnahmen aus dem NSU-Unterschlupf

In Sachen Sicherheit überließ das NSU-Trio nichts dem Zufall: Die letzte Wohnung der drei in der Zwickauer Frühlingsstraße war mit mehreren Kameras überwacht. Vier Geräte dieser Art überwachten den Unterschlupf unter anderem vom Fenster aus als auch durch den Türspion. Aufzeichnungen der Kameras sind erhalten geblieben.

Am Dienstag sagt ein Kommissar des Bundeskriminalamts aus, der die Überwachungsbänder ausgewertet hat. Die Beweismittel könnten auch Hinweise darauf liefern, ob das Trio ständig zusammengewohnt hat oder nur zeitweise, wie häufig vermutet wird.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

237. Prozesstag – Szenemitglied Mario B.

Wo in der rechten Szene Thüringens etwas passierte, da war Mario B. meist nicht weit entfernt. Er baute in den neunziger Jahren enge Verbindungen zu den späteren NSU-Mitgliedern Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt auf. Nun sagt er zum dritten Mal aus, nachdem er sich vor Gericht zuvor heftige Wortgefechte mit Richter Manfred Götzl geliefert hatte. Dabei stellte er die drei NSU-Mitglieder als auffallend positiv und freundlich dar.

Der Rudolstädter engagierte sich im Thüringer Heimatschutz, der rechtsextremen Organisation des V-Manns Tino Brandt. 1998, nach dem Untertauchen des Trios, übernahm er eine wichtige Aufgabe: Gemeinsam mit dem Neonazi André K. flog er nach Südafrika, um die Lage zu sondieren. Denn dorthin sollten die drei Flüchtigen zum Schutz vor deutschen Fahndern gebracht werden. Dazu kam es jedoch nicht.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

236. Prozesstag – Die Pläne des NSU

Update: Weil erneut der Antrag der Anwälte des Mitangeklagten Ralf Wohlleben verhandelt wurde, werden die Zeugen auf einen anderen Termin umgeladen.

Eins der Beweismittel, das Ermittler im niedergebrannten Haus des NSU in Zwickau zuhauf fanden, waren Stadtpläne. Für etliche deutsche Städte hatte das Trio Landkarten besorgt, auf denen Markierungen eingetragen waren. Sehr wahrscheinlich wertete der NSU so lohnende Ziele für Anschläge und Banküberfälle aus. Erstmals beschäftigt sich das Gericht heute systematisch mit der Planung mittels Stadtplänen. Dazu sind vier Ermittler geladen.

Ausgewertet werden Pläne von Nürnberg, wo der Imbissbetreiber Ismail Yasar ermordet wurde, von Kiel, von Dortmund, wo der der Kioskinhaber Mehmet Kubasik starb und von anderen Städten. Zudem geht es um Ermittlungen zu Autos, die der NSU gemietet hatte.

Informationen aus der Verhandlung gibt es via Twitter hier. Die Berichte darüber fassen wir morgen im NSU-Medienlog zusammen.

 

Die zweite Attacke

Das Verhältnis zwischen Beate Zschäpe und ihren Anwälten ist zerrüttet. Das will sich ein anderer Angeklagter im NSU-Prozess zunutze machen.

Ralf Wohlleben begrüßt seine Frau mit einem Kuss, dann schiebt er schnell das Exemplar der Jungen Freiheit unter seinen Tisch. Jacqueline Wohlleben kommt immer wieder mal in den NSU-Prozess, sitzt als sogenannter Beistand neben ihrem Mann auf der Anklagebank. Sie hat sich den passenden Tag ausgesucht. Denn neben Wohlleben konzentriert sich die Aufmerksamkeit – bei seinen Verteidigern Wolfram Nahrat und dem scharfzüngigen Olaf Klemke.

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