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Beseelt hüpfen die Schmalzringe

Der HipHopper und Produzent J Dilla starb im Februar 2006. Vom Krankenbett aus arbeitete er besessen an dem Album „Donuts“. Seine Ideen hätten für ein weiteres Leben gereicht

Cover J Dilla

James Yancey war HipHop-Produzent. Unter den Namen J Dilla und Jay Dee veränderte er mit seinen Arbeiten die Ästhetik des Genres von Grund auf. Anfang des Jahres 2006 starb er an den Folgen der Immunerkrankung Lupus.

Seine Karriere begann in den frühen neunziger Jahren, HipHop wurde gerade zum Massenprodukt. Rapper wie Master P und Sean Combs – besser bekannt als Puff Daddy beziehungsweise P. Diddy – eroberten damals diesen neuen Markt. J Dilla stand nicht für hitparadentaugliche Produkte, sondern für beseelten und ästhetischen, manchmal wütenden HipHop. Die Stars standen Schlange vor seinem Studio in Detroit, er arbeitet lieber mit Untergrund-HipHoppern wie A Tribe Called Quest und The Pharcyde und seinen Schulfreunden Frank N Dank.

J Dilla arbeitete scheinbar ohne Pause, produzierte und mischte für Künstler wie Common, The Roots und De La Soul, aber auch für die Elektronikbastler Four Tet und unzählige andere. Seine Beats sind von einer fesselnden Musikalität, seine Arbeiten stecken voller Überraschungen und Lebendigkeit. Weltweit bringen sie die Hüften zum Hüpfen. Von ihm konnte man immer auch etwas über Musik und ihre freie Form lernen. J Dilla wurde nur zweiunddreißig Jahre alt. Sein früher Tod sorgte für Ernüchterung, seine Innovationskraft und Unbestechlichkeit werden dem Genre fehlen.

Er aß für sein Leben gern Donuts. So hat er den überzogenen Schmalzringen sein letztes Album gewidmet. Bevor er die Welt verließ, versorgte er sie noch einmal mit Ideen für ein ganzes Leben: Einunddreißig Stücke in knapp vierzig Minuten. Donuts ist ein rastloses Instrumentalalbum mit aberwitzigen Brüchen und Stimmungswechseln, sanft verpackt in weiche Bässe. Man kann die CD immer wieder hören, Anfang und Ende sind verknüpft. Ein Donut als Ying-Yang-Symbol gedacht, das ist doch was.

Das Album entwickelt einen Sog. Die Stücke sind gegen den Verfall gespielt, noch im Krankenhaus arbeitete er mit Plattenspieler, Computer und Sampler an seinem Vermächtnis. Man hört die Nadel fallen und hüpfen, für den Feinschliff war keine Zeit mehr. Donuts ist eine rohe Abfolge von Ideen. Es zeigt, dass J Dilla noch viel vorhatte.

„Donuts“ von J Dilla ist erschienen bei Stones Throw/PIAS

Hören Sie hier einen Ausschnitt aus „Donuts“

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Im Takt des Ameisenbärs

Saroos bringen ihre Umwelt zum Klingen und Schwingen: Kreissäge, Blechdose und Metronom, Rasseln, Eimer und Glühwürmchen. Und wie heißt noch dieses Instrument, das George Harrison in Indien spielen lernte?

Saroos

Welch ein musikalischer Ameisenhaufen. Überall wimmelt und wuselt es. Stimmen flüstern hektisch, exotische Instrumente huschen von hier nach dort, es knackt im Unterholz. Man haut auf alles, was so rumliegt, Eimer, Blechdosen, Gläser. Ein Synthesizer dröhnt vertraut, jemand hat eine Rassel mitgebracht. Und was klingt da, ist das eine Kreissäge? Oder ein Schnipsel von Filmmusik? Ein Metronom? Die Ohren gehen einem über, sie wollen überall zugleich sein. Plötzlich kommt der Ameisenbär und lässt den Waldboden unter einem dröhnenden Basslauf erzittern.

Schon die ersten drei Stücke auf Saroos‘ Debütalbum stechen viele Genres an. Die dicksten Scheiben schneiden sie sich bei Elektronika und HipHop ab, HipHop ohne Worte. Doch halt. Bei During This Course rappt plötzlich einer. Ohne Luft zu holen, vier Minuten lang variiert er nur zwei Töne. Was erzählt er da eigentlich? Mit Everyone Was There gehen wir noch tiefer in den Wald, es ist sphärisch, ruhig, dunkel. Wie heißt noch das Instrument, das George Harrison in Indien spielen lernte? Irgendwann bleibt der Bass ganz aus, es wird Nacht im Saroos-Wald.

Gerade als man denkt, man hätt’s begriffen, kommt Videos & Vehicles und führt Trompete und Kontrabass ein, Jazz also auch noch. Wird da Miles Davis gesampelt? Warm und ruhig klingt die Trompete, ist das irgendwas von In A Silent Way? Nur zwei Töne werden abgewechselt, sie verschleppen den Takt gehörig. Das trocken angespielte Schlagzeug muss sie immer wieder zur Ordnung rufen. Am Ende löst sich das Stück in Wohlgefallen auf, der Blechbläser entfernt sich langsam durch einen hallenden Gang. Unverständlich brabbelnde Stimmen werden lauter, das Schlagzeug torkelt unentschlossen in ein nahes Nirvana.

Saroos verstehen sich auf Stimmungen. Troubled Sleep klingt sogar ein bisschen nach Lagerfeuer. Eine akustische Gitarre, mit der Handfläche bearbeitete Trommeln, dazu das säuselnde Geräusch, das entsteht, wenn man die Saiten oben zwischen Bund und Wirbeln anschlägt. Im Hintergrund murmeln Wölfe und Füchse, die unbemerkt in zweiter Reihe sitzen. Und da, ein Glühwürmchen. Kann man das hören? Schließlich graut der Morgen und All We See führt uns zurück in das hektische Treiben des Ameisenhaufens. Auch der Rapper und der Ameisenbär sind wieder da. Am Ende hat er das Gewusel weggeschlürft. Mit Noone gleitet die Platte aus, umschmeichelt einen nochmal, obwohl sie es gar nicht mehr nötig hätte. Die Libellen schwirren über den verwaisten Ameisenhaufen.

Saroos sind Christoph Brandner und Florian Zimmer. Man hört aus ihren Stücken die schönen Popentwürfe Lali Punas (dort spielt Brandner) genauso heraus, wie die introvertierten Elektronikbasteleien von iso68 (der Band von Zimmer). Der Rapper ist Alias, die exotischen Instrumente spielt Saam Schlamminger, beide sind alte Bekannte aus dem großen Notwist-Umfeld. Das muss man alles nicht wissen, um diese Platte zu mögen.

Das selbst betitelte Album von Saroos ist als LP und CD erschienen bei Alien Transistor

Hören Sie hier „This Ain’t No Place“ von Saroos

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Sie bellen und beißen

Hamburg: Die berüchtigte linksradikale Spaßkapelle hat wieder zugeschnappt. Knarf Rellöm Trinity lassen mit bissigem Elektrofunk das Hirn brennen und die Hüften zucken

Knarf Rellöm Move Your Ass

Jetzt aber mal Schluss mit lustig. Einen unnützen Spaßkanzler hatten wir ja schon und an die Revolution mit popkulturellem Glanz und Gusto glaubt keiner mehr. Mit dem Untergrund geht es auch nicht weiter: Seitdem auf Neonazi-Umzügen die Lieder von Ton Steine Scherben gegrölt werden, scheint kein noch so untergründiges nonkonformistisches Zeichen mehr sicher vor der moralischen Entwertung.

Wer will sich da noch lange Gesinnungsmonologe musizierender Radikalinskis anhören?

Ja: Ich! Hier, bitte! Aber nur, wenn sie von Knarf Rellöm kommen! Er ist Superman falsch herum, richtig heißt er Frank Möller und tritt gerne in glänzenden Ganzkörperanzügen und Flatterumhängen auf die Bühne. Dann rotzt er mit seiner Mini-Kombo los und spuckt präzise analytischen Wortunsinn:

Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
Wer verrät uns nie? Sexualdemokratie!

Das ist ein zentraler Refrain auf der neuen Platte Move Your Ass & Your Mind Will Follow, ein Refrain, mit dem Knarf Rellöm in Techno Talking nichts als Ärger hat. Mit dem Monologisieren fängt er schon im ersten Stück Die Tankstelle am Rande unseres Planeten an. Doch dann, ein paar synthetische Tastendauertöne und kühl knallende Beats weiter, bevölkern Bassistin und Sängerin DJ Patex in der Rolle der gelangweilten Zapfsäulenheiligen sowie Schlagzeuger und Keyboarder Viktor Marek als wispernde Köterkatze die utopische Erzählung.

Man wähnt sich im Jahre 2073, das Motto des Jazzmusikers und Visionisten Sun Ra „Space is the place“ wird als roter Faden ausgelegt. Rapper vom Mars nehmen die Botschaft auf und formulieren zu funky schmatzenden Bässen und körperlosem Händeklatschen die Albumtitelzeile. Saftig im Jazz stehend wird das sture Technowummern der Spaßgesellschaft entrümpelt, beinahe klezmerisiert und mit punkiger Astro-Energie neu aufgeladen: Den Kopf verlieren, um das Denken wiederzufinden. Die Kraft der Negation nannte es Popkulturtheoretiker Diedrich Diederichsen – die Elektro-Rhythmusbox zischt böse Peitschenhiebe.

Selbstzufriedenheit: Nein, danke, this is the heavy heavy No-Deutschland-Sound. Im Stück AKD singt DJ Patex „Arme kleine Deutsche“ im absichtlich niedlichen Sopran-Chorus. Knarf Rellöm redet wieder mal mit sich selbst, seinen anderen Ichs, und imitiert einen Streit mit dem Freund am Telefon über die Verharmlosung des weichen Patriotismus. Der flotte House-Groove hüpft den Worten fast davon, quiekende Elektronik erinnert an die Roboter im Video Tricky Disco, dem lustigen Hit aus der Steinzeit von Techno.

Anders als auf vorherigen Platten reißt hier trotz der Splatter-Stilistik der musikalische Faden nicht ab. Zwei sekundenkurze kuriose Hörspiele strukturieren die Titelreihenfolge wie Wellenbrecher, bevor das Stück What’s That Music? mit warmen Händen noch mehr Soul austeilt. Mit fies knarzenden Bassbeats und von Furien aus dem All gespielten E-Gitarren landet schließlich die Außerplanetarische Opposition, um Knarf Rellöm Trinity den Auftrag zur musikalischen Rettung der Welt zu erteilen.

Ganz am Schluss der CD sind zwei Titel aufgeführt, die es – noch – gar nicht gibt! Nächstes Mal, steht mit Kreuzchen auf der Hülle. Selbst die schrägsten lumpigsten Einfälle passen dem Trio elegant wie maßgeschneidert, mitsamt der geklauten Dreifaltigkeit im Bandnamen, der für jede Platte neu erfunden wird. Sowieso zum Verlieben sind Knarf Rellöms typische Wortverdrehungen wie der Hampfhund mit Kerrchen, und wer sagt eigentlich, dass bellende Hunde nicht beißen!

„ Move Your Ass & Your Mind Will Follow“ von Knarf Rellöm Trinity ist als LP und CD erschienen bei What’s So Funny About

Hören Sie hier „AKD (Arme kleine Deutsche)“ und „Außerplanetarische Opposition“

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Ich glaub, mein Stein pfeift

Lithops ist das Soloprojekt des Klangtüftlers Jan St. Werner von Mouse On Mars. Die Musik auf seinem vierten Album „Mound Magnet“ klingt nach einer Mischung aus New York und Brasília, synthetisch und organisch zugleich

Cover Lithops

Brasília ist eine künstliche Stadt, Ende der fünfziger Jahre am Reißbrett der Stadtplaner entstanden. Ihre futuristische Architektur ist beeindruckend. Man stelle sich vor, in diese Künstlichkeit dringt das Gewusel des Kulturkochtopfs New York ein. Es entsteht eine Stadt, unter deren Oberfläche es brodelt und in der Gitarren durch U-Bahnschächte schallen. Die Häuserwände spiegeln und in die Gehsteige sind Sonnenreflektoren eingebaut. Die Stadt ist aufgeräumt, kann aber im Handumdrehen in Unordnung versetzt werden. Idyllisch ist sie nicht.

Wie klingt so was?

Vielleicht wie Mound Magnet von Lithops. Ihre Musik ist synthetisch, aber nicht künstlich. Sie atmet wie ein Organismus. Rastlos zieht sie mit uns um die Häuser. Was uns dort erwartet, wissen wir nicht. Wo gerade noch ein stehender Pfeifton Unbehagen verbreitete, da lüftet nun eine Polka unsere Ohren. Schließt man die Augen, vergisst man die Umgebung. Es passiert so viel. Klangschichten ziehen einen fort, jedes Geräusch birgt eine Melodie. Bei allem Ereignisreichtum wohnt der Musik eine Ruhe inne.

Wer einen Eindruck gewinnen möchte, der höre Vortext. Es ist ein erhabenes Stück Klang, es bildet das Zentrum des Albums. Sirenen treffen auf zerhackte Rhythmen, Klänge überlagern einander. Die Brutalität und die Schönheit der modernen Stadt werden hier eingefangen.

Lithops sind eine afrikanische Pflanzenart. Weil sie von Steinen kaum zu unterscheiden sind, werden sie auch Lebender Stein genannt. Lithops nennt der Düsseldorfer Musiker Jan St. Werner sein Solo-Projekt. Seine Band Mouse On Mars ist eine der bekanntesten Elektronik-Formationen aus Deutschland. Mit ihr hat er einen Stil geprägt, der auf Lebendigkeit setzt. Seine Soloarbeit ist sperriger. Steine wird Mound Magnet nicht zum Leben erwecken, aber die Synapsen werden tanzen.

„Mound Magnet“ von Lithops erscheint als CD bei Thrill Jockey

Hören Sie hier „Vortext“

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Hackfleisch mit Geknödel

Alle fünfzehn Jahre meldet sich Meat Loaf mit einer neuen Folge von „Bat Out Of Hell“ zurück. Musikalisch ändert sich wenig, auch Teil drei läuft auf Doppelschmachtstufe

Bat Out Of Hell III

Ach, Herr Loaf,

dreißig Jahre ist es her, da kamen Sie, notdürftig als Fledermaus verkleidet, aus der Hölle angekreucht. Im Jahr 1993 kehrten sie mit Bat Out Of Hell II – Back Into Hell dorthin zurück. Sie erwischten mich damals, ich kaufte mir zwei ihrer Platten. Vielleicht passte ihr Geschmachte zu meiner spätpubertären Befindlichkeit, ich kann es mir auch nicht mehr erklären. Kurz darauf verscheuerte ich sie im Second- Hand-Laden, wahrscheinlich stehen sie da heute noch. Wissen Sie noch, I’d Do Anything For Love? Brrrr …

Und jetzt kehren Sie zurück, in Gestalt eines Monsters. Wir haben das Jahr 2006, Herr Loaf, mit Verlaub. Bei Ihnen ist alles beim Alten: leidende Gesänge, streicherumschmeichelte Gitarren, Rockoper, Bombast, Bombast, Bombast. Dazu haben Sie sich ein paar vermeintlich moderne Elemente andrehen lassen, hier ein elektronisches Schlagzeug, dort versuchen Sie gar zu rappen. Das Singen ist schon nicht Ihr größtes Talent, aber das?

Nach anderthalb Stücken hatte ich schon keine Lust mehr, Ihnen zuzuhören. Da lagen noch zwölfeinhalb vor mir. Ihre Produzenten blähen jede noch so klägliche Idee mit viel Brimborium auf sieben Minuten aus, jedes noch so lahme Element wird bis zum Überdruss wiederholt, am Ende singen Sie für drei Minuten immer wieder den Refrain. Eine einzige Hackfleischoper.

Und dann, das dritte Stück, Herr Loaf. Meat! Ich bin wirklich zusammengezuckt. Warum denn das alte Geknödel von Celine Dion nochmal aufwärmen? Its All Coming Back To Me, im Duett mit einer gewissen Marion Raven, Doppelschmachtstufe, Titanic-Flöten im Hintergrund. Ich nehme Ihnen Ihr Leiden wirklich ab, mir geht es ja nicht anders.

Ich mochte Ihre Musik? Unvorstellbar! Ich schäme mich für mein zehn Jahre jüngeres Ich. Und für Sie gleich mit. Ich gebe zu, manchmal muss ich mitsummen. Und bremse mich dann, weil ich das Gefühl habe, einem billigen Trick aufgesessen zu sein. Ihre Autoren Jim Steinman und Desmond Child wissen wirklich, wie man catchy melodies schreibt.

Die beiden klauen sich unverfroren durch die Musikgeschichte, haben Sie das nicht gemerkt? Der Drohung Bad For Good verleihen Sie als schlechte Queen-Kopie Nachdruck. In The Land Of The Pig, The Butcher Is King, da klingt schon der Titel, als wären Sie gerne Iron Maiden. Die können das aber viel besser, wirklich. Und auch Bon Jovi werden sie mit Alive nicht übertreffen können. Bei den übrigen Stücken kopieren Sie sich immerhin selbst.

Und, Herr Loaf, die Texte. „Deine Liebe ist blind wie eine Fledermaus“, hat ihnen da jemand unter die Noten geschrieben, „du bist alles, was ich brauche“. Gitarrensolo! Warum tragen Sie immer so dick auf? Hören Sie sich doch bitte mal kurz selbst zu: „I want you to cry over me, die over me, baby.“ Da haben Ihnen Ihre Schreiber aber ein ganz schönes Ei ins Nest gelegt. Der künstlerische Tiefpunkt ist If It Ain’t Broke, Break It. Muss die CD unbedingt 70 Minuten lang sein?

Am Ende, Herr Loaf, Sie Schelm, überraschen Sie mich dann doch noch. Cry To Heaven ist für 49 Sekunden ein wirklich schönes Stück. Umso schmerzlicher, dass Sie die übrigen anderthalb Minuten nutzen, es mit Flöten und Chören gegen die Wand zu fahren. Vielleicht sollten Sie darauf aufbauen. Wie wäre es zum Beispiel, Bat Out Of Hell 4 von Will Oldham oder Jason Molina produzieren zu lassen? Oder von Rick Rubin? Das würde Ihr Ansehen mehren. Und sicherlich würde denen auch ein besserer Titel einfallen.

„Bat Out Of Hell III – The Monster Is Loose“ von Meat Loaf ist als CD erschienen bei Universal

Hören Sie hier „Cry To Heaven“

Das gesamte Album kann man hier vorhören

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Mit einem Brot am Zebrastreifen

Über die Jahre (16): Bis 1999 kannte beinahe niemand Funny van Dannen. Dann veröffentlichte er sein Album „Uruguay“ und begeisterte Kritik wie Publikum. Die CD ist der bisherige Höhepunkt im Schaffen des lakonischen Liedermachers mit seinen intellektuell angehauchten Witzen und Spitzen

Fanny van Dannen Uruguay

Kann ein Mann mit einer Gitarre der Welt noch etwas Neues geben? „Inzwischen bin ich Künstler und das ist wunderschön – dabei wollte ich ursprünglich nur nicht arbeiten gehen.“ Franz-Josef Hagmanns, so heißt Funny van Dannen bürgerlich, ist kein Popstar geworden, das war nie seine Welt. 1999 veröffentlichte er Uruguay – die letzte Platte, bevor sich das deutsche Feuilleton dazu berufen fühlte, seine Stücke wertzuschätzen.

Sein Lebenslauf ist nicht ungewöhnlich. Geboren wurde er nahe der Grenze zu den Niederlanden, Ende der Siebziger zog er nach Berlin. Er lebte als Künstler, malte, musizierte, schrieb und setzte vier Kinder in die Welt. Kann so jemand Liedermacher werden? Jemand, der eigentlich gar nichts zu erzählen hat und das auch noch zugibt?

Der Mann steht auf der Bühne, allein mit seiner Gitarre passender wäre vermutlich die Bezeichnung Klampfe. „Wenn ich hier stehe, und Sie so sehe, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt.“ Er spielt seine Lieder für und dann wieder mit dem Publikum. „Und wenn Sie mich fragen, warum ich das sage: Ich bin nicht mehr jung und ich brauche das Geld.“

Er ist ein Meister alltäglicher Melancholie, von Molltönen und feinen Wortspielen. Wie ein Bach plätschert seine Musik vor sich hin, der Geschichtenerzähler und seine Gitarre ergänzen sich perfekt. Wenn es ihm notwendig scheint, zückt er auch mal die Mundharmonika. Die Musik lädt zum Mitsummen ein, wer sich einlullen lässt, verpasst die Spitzen in seinen Texten.

„Wo kommen die Gedanken her,
was wollen sie von mir,
wenn sie morgen wiederkommen,
bin ich nicht mehr hier“

Seine Texte stecken voller deprimierender Erfahrungen. Die großen und kleinen Dramen menschlichen Zusammenlebens und Missverstehens besingt er. Funny van Dannen ist ein aufmerksamer Beobachter, der überspitzt formuliert und dem oft verschämt lachenden Publikum den Spiegel vorhält. Wer muss nicht schmunzeln, wenn eine misslungene Liebesgeschichte auf ihre alltägliche Substanz („Ich stand mit einem Brot am Zebrastreifen, sie war wirklich fort, ich stand mit einem Brot am Zebrastreifen, ich stand noch lange dort“) reduziert wird?

Uruguay war seine vierte CD. Warum sie so hieß? „Wahrscheinlich ist es nur das Wocht, dem ich verfallen bin.“ So viel sprachlicher Lokalkolorit durfte auch nach 20 Jahren Berlin noch sein. Nach dem Erscheinen von Uruguay wurde Funny van Dannen einem breiteren Publikum bekannt, die Kritik erklärte ihn zu Deutschlands oberstem Liedermacherantipopstar. Hört man die CD heute, hat man das Gefühl, dass sie der Höhepunkt des lakonischen Liedermachers mit seinem oft intellektuell angehauchten Witz war.

„Uruguay“ von Funny van Dannen ist als LP und CD erschienen bei Trikont

Hören Sie hier „Wo kommen die Gedanken her?“

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(15) The Cure: „The Head On The Door“ (1985)
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(10) Herbie Hancock: „Sextant“ (1973)
(9) Depeche Mode: „Violator“ (1990)
(8) Stevie Wonder: „Music Of My Mind“ (1972)
(7) Tim Hardin: „1“ (1966)
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(4) The Mothers of Invention: „Absolutely Free“ (1967)
(3) Soweto Kinch: „Conversations With The Unseen“ (2003)
(2) Syd Barrett: „The Madcap Laughs“ (1970)
(1) Fehlfarben: „Monarchie und Alltag“ (1980)

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Karaoke ohne Fisch

Die vier Japanerinnen von OOIOO spielen schrulligen Jazz. Hysterische Chöre verbinden sie mit Wohlklängen, Ruhiges mit Hektischem, Schönes mit Hässlichem. Sehr japanisch!

OOIOO-Taiga

Ich hatte mal eine Kollegin aus Japan. Jeden Monat bekam sie ein Paket von ihren Eltern. Darin befanden sich Räucherstäbchen, die nach Fisch rochen und Kekse, die nach Fisch schmeckten. Alles war aufwendig verpackt mit Schnüren, Plastikfolien und edlen Papierchen. Die Farben, die Gerüche, die Schrift – Grüße aus einem Land, das in einer anderen Welt lag.

Daran erinnert mich Taiga, das neue Album der japanischen Formation OOIOO, wenn es auch nicht nach Fisch riecht. Die Gruppe mit dem seltsamen Namen begann als Gerücht, gestreut von ihrer jetzigen Chefin Yoshimi P-We. Sie ist Mitglied der Gruppe Boredoms und in Japan als Rockstar bekannt. Die immergleichen Fragen der Journalisten langweilten sie, so erfand sie die Geschichte eines Seitenprojektes. Das Interesse war so groß, dass aus dem Ulk eine Tat wurde und sie die Gruppe tatsächlich ins Leben rief.

Yoshimi und ihre Kolleginnen Ai, Aya und Kayan sind versierte Instrumentalistinnen und zeigen das gern, manchmal erinnert ihr Spiel an den Fusion-Jazz. Doch OOIOO gniedeln nicht selbstverliebt herum, sie verbinden ihre Instrumentalakrobatik mit der Energie des Punk und japanischer Musik.

Über Trommeln, Elektronik, Trompeten, Bass und kreischendem Gesang klingt eine Gitarre, deren Melodien an den Progressive Rock der siebziger Jahre erinnern. Manchmal wähnt man sich im Jazzkeller mit dem Fred Frith Guitar Quartet. Kaum will man sich dort einrichten, geht der Flug zu den Okinawa-Inseln im Süden des Japanischen Meeres. Dort gibt es Karaokebars.

Abrupt wechseln hysterische Chöre mit Wohlklang. Das Entspannte tritt neben das Hektische, das Schöne neben das Hässliche. Und trotz der vertrackten Rhythmik scheint Taiga in sich zu ruhen. Ist das exotische Logik? Viele Europäer halten die Japaner für schrullig und sonderbar. Daran wird diese Platte wenig ändern.

„Taiga“ von OOIOO ist als LP und CD erschienen bei Thrill Jockey, Taiga ist das japanische Wort für „der große Wald“

Hören Sie hier „UMA“

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Verkatert unter Sternen

Magnolien faszinieren den Liedermacher Jason Molina. Der Name seines aktuellen Projektes Magnolia Electric Co. spielt darauf an. Auch die Stücke auf dem Album „Fading Trails“ sind empfindliche Gewächse von zarter Blüte

Magnolia Electric Fading

Die Plattenhülle passt nicht. Eine barbusige junge Frau steht in einer milchig grau kolorierten Höhle und greift sich in den sparsam verhüllten Schritt. Wo sind die träumerischen Landschaftsaufnahmen geblieben? Die düsteren Zeichnungen, die jede Platte von Jason Molina zu einer Freude machten? Das Äußere von Fading Trails erinnert eher an ein frivoles R’n’B-Album als an die düsteren Lieder, die Molina seit mehr als zehn Jahren veröffentlicht.

Die meisten seiner Alben sind unter dem Pseudonym Songs: Ohia erschienen, seit 2003 nennt er sein Projekt Magnolia Electric Co. Dazu ein kurzer Ausflug in die Pflanzenkunde: die hawaiianische Zierpflanze ‚Ohi’a lehua und die gemeine Magnolie zählen zu der Gattung Magnoliaceae. Beide sind empfindliche Gewächse von zarter Blüte.

Früher war der Mann aus Ohio Gitarrist einer Heavy-Metal-Band, dann tauschte er die halbstarke Krachgitarre gegen eine halbakustische ein. Er entdeckte die Liedermacherei und arbeitete fürderhin zusammen mit den Großen des sogenannten Alternative Country, mit Will Oldham, Alasdair Roberts oder den Schotten von Arab Strap. Inzwischen hat er über 20 Platten herausgebracht.

Seine Lieder wären wie einsame Fahrten auf einem Heuwagen durch den mittleren Westen der USA, schrieb einmal die Chicago Tribune. Molina zeigt auf verkommene Häuser und Hillbilly-Kneipen und erzählt zartbittere Geschichten von Vorstadtliebe und Abschiednehmen. Und von Wölfen, ländlichen Vollmonden, Eulen und den Sternen. Molinas Stimme klingt stets leicht verkatert und schütter, sie lässt keinen Kitsch zu. Wenn sie laut wird, erinnert sie an Neil Young – mit einem hartnäckigen Schnupfen.

Die neun Stücke auf Fading Trails wurden in kleinen Studios und Wohnzimmern aufgenommen, das Album klingt weniger homogen als frühere. Das Anfangsstück Don’t Fade On Me ist ein eindringlicher Monolog an die verflossene Geliebte, unterlegt mit einem seichten Schunkelrhythmus. Das Stück Old Horizon ist spärliche Kammermusik, es besteht nur aus einem Klavier und Molinas tragischem Gesang. Zu Memphis Moon streichen Jazzbesen über die Trommelfelle, die beinahe tropischen Gitarren klingen wie deprimierte Beach Boys. Im Refrain von A Little At A Time kann man zuweilen Akkorde kraftvollen Südstaatenrocks hören. Und das abschließende Steady Now ist eine wunderbar spartanische Nashville-Nummer der lange Weg eines Wanderers, der die Geister in den Baumwipfeln beschwört.

Der Vielseitigkeit von Fading Trails könnte man stundenlang lauschen, wäre das Album nicht nach einer halben Stunde schon zu Ende.

„Fading Trails“ von Magnolia Electric Co. ist als LP und CD erschienen bei Secretly Canadian

Hören Sie hier „Lonesome Valley“

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Doktor Grübel und Mister Tanz

Mouse On Mars und Sid Le Rock machen elektronische Musik und wildern bei Rock und Techno. Auf ihren neuen Platten „Varcharz“ und „Keep It Simple, Stupid“ erforschen sie ganz verschiedene Bereiche des Genres, trotzdem gehören sie zusammen – wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Mouse On Mars - Varcharz

Tagsüber suchen mich Mouse On Mars heim. Seit einem Jahrzehnt leuchten sie mit hellen Scheinwerfern die dunklen Ecken der Elektronik aus. Diesmal stehen dort – hoppla – alte Rockgitarren neben den Rechnern.

Mouse On Mars kommen aus Düsseldorf und sind kompliziert: Für jede intellektuelle Spielerei sind sie zu haben, ihre Musik geht nie den direkten Weg, ihre Alben und Stücke tragen erklärungsbedürftige Namen. Ihr Klang ist greifbar und rhythmusorientiert, gleichzeitig durchzogen von Brüchen und Uneindeutigkeiten. Zum Nebenbeihören ist das nichts.

Der Albumtitel Varcharz, heißt es im Waschzettel zur Platte, bedeute „Wortschatz“. Ein Schelm, wer zuerst an „War-Charts“ dachte. Ähnlich mehrdeutig wirkt die Musik: Rhythmen kommen einem entgegen. Kaum schwingt man die Hüften im Takt, scheint alles zusammenzubrechen, von überallher kommen Dissonanzen, Brüche, Pausen, Klangflächen. Nur wer weitertanzt, merkt, dass der Takt nie ganz weg war.

Keine zehn Sekunden halten Mouse On Mars eine Idee durch. Man höre sich nur einmal das erste Stück des Albums an, Chartnok. Es beginnt mit Klängen von Kinderspielzeug, sofort fahren hektische Breakbeats dazwischen, Hämmer scheppern auf Eisen. Eben wundert man sich noch darüber, dass der Synthesizer mit lächerlich viel Hall belegt ist, da läuft plötzlich alles rückwärts. Ein gitarrenähnlicher Klang brazelt dazwischen und lässt Boxen und Rippenfelle erzittern. Oder Düül: Ist das ein quietschendes Bett, was den Rhythmus vorgibt? Billigste Synthesizerorgeln pinseln kitschige Klangfarben an eine Metallgitarrenwand. Denen ist wohl nichts peinlich. Fantastisch!

Sid Le Rock - Keep It Simple Stupid

Die Nacht dann gehört Sid Le Rock. Keep It Simple, Stupid ist sein zweites Album, und der Titel zeigt, wo es langgeht: geradeaus. Fast schon dreist in Richtung Club kalkuliert nehmen seine Klänge den kürzesten Weg von der Magengrube ins Tanzbein. Tiefe Basstöne geben hypnotische Rhythmen vor, auf die er poppige Melodien pflanzt.

Auch Sid Le Rock baut in seine Stücke harzige Gitarrenklänge ein. Sie klingen so künstlich und verzerrt, dass sie eigentlich echt sein müssen. Rock’n’Roll Parking Lot basiert auf einem blechernen Gitarrenmuster, das minutenlang durchgehalten wird. Trois Pistole drängt voran, als untermalte es eine stundenlange Verfolgungsfahrt entlang kalifornischer Strände. Sid Le Rock kann auch weniger laut und kreischig: Naked vibriert seelenvoll, im Hintergrund stöhnt einer „Baby, Baby, Baby, Baby, Baby, Baby, Baby …“, das karg instrumentierte Stück extrahiert die Essenz des Soul.

Die Mittel von Mouse On Mars und Sid Le Rock sind gar nicht so verschieden: tiefe Basstöne, verzerrte Gitarren, Hall und billige Elektroklänge. Aber im Herangehen unterscheiden sie sich deutlich: Wo Mouse On Mars noch nachdenken, ist Sid Le Rock längst am Ziel. Wo Sid Le Rock den Wohlklang sucht, haben Mouse On Mars ihn längst gefunden und sezieren ihn bereits. Wo Sid Le Rock den Bass pünktlich auf die Eins legt, halten Mouse On Mars einen halben Takt inne und behalten ihn dann doch für sich, erst mal. Wo Mouse On Mars synkopisch stottern und Breakbeats einstreuen, legt Sid Le Rock eine dezente Spur zu samtenem Soul und eine weniger dezente zu hemmungsloser Partylaune.

Will man einfach nur tanzen, ist Sid Le Rock eine gute Wahl. Wer dabei gerne nachdenkt und die Herausforderung sucht, ist mit Mouse On Mars gut beraten. Wer sich nicht gerne auf den Schwitzboden begibt, der wird Sid Le Rock hassen. Am besten hat man beide Platten.

„Varcharz“ von Mouse On Mars ist als CD erschienen bei Ipecac und als limitierte LP bei Sonig; „Keep It Simple, Stupid“ von Sid Le Rock ist als CD erschienen bei Ladomat 2000.

Hören Sie hier „Düül“ von Mouse On Mars und „Es scheppert wie Def Leppard“ von Sid Le Rock

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Early Day Miners: „Deserter“ (Secretly Canadian 2006)
Can: „Tago Mago“ (Spoon Records 1971)
Cursive: „Happy Hollow“ (Saddle Creek 2006)
Sport: „Aufstieg und Fall der Gruppe Sport“ (Strange Ways 2006)
Sender Freie Rakete: „Keine gute Frau“ (Eigenverlag 2005)

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