Im nordrhein-westfälischen Kamp-Lintfort betreibt ein Rechtsextremer ein Begegnungszentrum. Die Gemeinschaft soll Gleichgesinnte anziehen und andere Bürger einschüchtern.
Von Dennis Pesch
„Ich freue mich, heute in meinen Geburtstag reinzufeiern“, rief der Neonazi Kevin G. Mitte August seinen Gästen in einer Diskothek im nordrhein-westfälischen Moers zu. Außerdem hatte er noch ein Lob für die Besitzer des Etablissements übrig: Er pries ihre „Standhaftigkeit und Unbeugsamkeit“, weil sie vor der Party kritisiert wurden, dass sie für G. und seine rechtsextremen Kameraden eigens ein Kartenkontingent reserviert hätten. Das Geburtstagskind selbst legte an dem Abend die Musik auf, es liefen die Böhsen Onkelz und Frei.Wild, Bands, die als Einfallstor in extrem rechte Lebenswelten gelten.
Eigentlich sollte an diesem Samstag eine weitere Party stattfinden. Die wurde jedoch abgesagt, weil die Diskothek wegen baulicher Mängel schließen muss. Dennoch soll am Abend ein Protest des Bündnisses Bunter Stammtisch Moers stattfinden. Unter dem Motto „Moers rockt bunt, nicht braun“ wollen Demonstranten gegen den Einfluss von G. und seiner Gefolgschaft in der Ruhrgebietsstadt protestieren.